Mit Guido Maria Kretschmer und Hayley Hasselhoff auf dem Mode-Markt der Extraklasse
Das Hayley Modeling? Okay, sie ist David Hasselhoffs Tocher, vielleicht hat der bekannte Vater einige Telefonate mit den passenden Personen geführt. Hayley Hasselhoff hinterfragt heute, zwölf Jahre später, nicht mehr die Blicken, wenn sie uns sagt, dass sie als Modell funktioniert. Hasselhoff als Übergrößenmodell hat die 44er Grösse, die sie schon in der Schulzeit getragen hat, war 14 Jahre jung und erhielt ihre ersten Bestellungen.
Ihre Arbeit und der für ihn so gut geeignete Leib machten Hasselhoff in der Schule eine schwere Zeit, über die sie immer wieder sprach (zum Beispiel hier). Mittlerweile hat ihr eigener Korpus Hasselhoff zum Durchbruch verholfen, nicht nur zum wirtschaftlichen Erfolg: Das hat auch damit zu tun, dass die Großformatmode schon lange keine mehr ist.
"â??Als ich mit der Modellierung begann, konnte niemand mit dem Terminus Plus GröÃ?e beginnen, seither ist der MÃ??rkte rasant gewachsenâ??, sagt Hasselhoff. Ein eindrucksvoller Beweis dafür sind die Verkaufszahlen der Sparte: Allein in Deutschland wurden 2015 nach einer Prognose der Stiftung für Konsumforschung 3,2 Mrd. EUR mit Übergrößenmode erwirtschaftet. In den USA (18,4 Mrd. EUR im Jahr 2016) und Großbritannien (5,7 Mrd. EUR im Jahr 2016) erzielen auch viele Firmen sehr gute Gewinne mit fetten, modebewussten Frauen.
So sind Frauen. 42, 44 sind in Deutschland Normalgrößen ", sagt Guido Maria Cretschmer. Die Designerin und "Shopping Queen"-Moderatorin diente bereits der hohen Anfrage, als andere Big Players der Industrie noch exklusiv bis zur Grösse 42 stellten. Kreisschmer ging bis zur Grösse 48, schon immer. Für den Versandhandel Otto hat er gerade eine pure Plus-Größen-Sammlung eingeführt, bei der Frauen bis 58er Jahre auf ihre Kosten kommen.
Benötigen wir Kleidung bis zu 58, vielleicht sogar noch größere Kleider? Die deutschen Frauen zwischen 35 und 40 Jahren sind im Durchschnitt 1,67 m groß und 67,9 kg schwer, diese Werte wurden vom Statistischen Landesamt für 2017 veröffentlicht. Junge Frauen sind etwas leichter, alte Frauen sind etwas schwerer (wenn du es wissen willst, findest du hier eine Tabelle).
Ja, es gibt grössere, kleiner, leichtere, schwerer werdende Frauen. Doch es wird deutlich: Deutschland kann überhaupt nicht mit Frauen der Größenordnung 34 besetzt werden, die Neigung geht in Richtung 40 und darüber. Alle diese Frauen müssen etwas für sich gewinnen - und Mode-Unternehmer, die angesichts der riesigen Zahl von Frauen keine Plus-Größe im Programm haben, sollten über ihren wirtschaftlichen Sinn nachdenken.
In der Modeindustrie gibt es jedoch diejenigen, die einfach nicht an fette Frauen dachten. "Wenn man Frauen in ihrer Vielfältigkeit und Gestalt nicht mag, ist man nicht für den Plus-Markt geeignet", sagt Kretschmer.
Der selbst findet "das mehr über Frauen" wunderschön und hat 30 Jahre Uniformerfahrung: "Das nützt mir sehr viel mit Plus Mode, denn Frauen haben das Gefühl, dass jemand kommt, der viel über große Formate weiß. "Damit meinte Kretschmer: Ein Plissee-Rock aus dicken Stoffen wirkt in einer Mainstream-Größe wunderschön, aber in der Übergrößenvariante kann er rasch an ein heruntergeklapptes Vorzelt erinnern.
Als sie etwas ausprobierte, das für Acht-Jährige bestimmt war, bemerkte sie: "Eine 46er kann ganz anders auszusehen haben, eine Dame kann weite Ärmel und kleine Brüste haben, die andere hat einen großen Po, aber einen flache Bäuche.
Innerhalb einer Baugröße gibt es viele Größen", erläutert Hasselhoff, das Großmodell. Derartige Anforderungen machen es vielen Brands und Modedesignern nicht immer leicht, in das Unternehmen zu starten. Dennoch gibt es gerade im Premium-Markt noch Möglichkeiten, sich rasch zu positionieren, ganz nebenbei, weil es bisher kaum eine ausgefeilte QualitÃ?tsmode fÃ?r die Dicke gibt.
"â??Navabi und Marina Rinaldi sind High Fashion, aber sie sind die einzigenâ??, sagt Hasselhoff. Hasselhoff ist in breiten Jacken und fließende Kleider zu sehen, aber auch in einem schmalen Lederkleid, unter dem sich ihr Bauchnabel ausbreitet. Es steht für einen neuen Spirit innerhalb der Industrie, den Kreisschmer zusammenfasst: "Man kann nicht immer alles wegdrücken und vertuschen.
Manche sind für die Schöne weiblicher Gestalten blinder, vor allem, weil sie etwas ganz anderes sehen: einen Beleg dafür, wie zügellos manche Frauen Fastfood in sich hineinstecken, wie sie sich "gehen lassen" und noch schlimmer, noch beleidigender. Es ist unmöglich, das Problem der Übergröße zu thematisieren, ohne zugleich eine Diskussion über die gesundheitliche Situation von übergewichtigen Menschen einzuleiten.
Für viele kräftige Frauen ist das Gesprächsthema lästig, auch Hasselhoff wurde oft damit in Berührung gebracht. "Bei Plusgröße geht es nie nur darum, Dicke zu gewinnen - es geht darum, sie endlich gut auszusehen, in jeder denkbaren Weise. "Vor allem in einer Zeit, in der wir wohnen, in der Menschen so rasch verurteilt werden und wütend, grausam und lauter werden, glaube ich: Frauen haben das Recht, in jeder Größenordnung um die Ecke mitzunehmen.
Du bist nicht weich, weil du eine 44er trägst. Ansonsten ist es die Hosentasche der Allgemeinheit, weil man eine 48er trägt", sagt Kreisschmer. So hat der Gestalter für die Präsentation seiner Plus Size-Kollektion nicht nur Modelle mit einer Grösse von 42 oder 44 gebuchte, sondern auch einen Blogger eingestellt, der eine Grösse von 50 hat.
Schließlich ist den meisten Menschen heute bewusst, dass Hayley Hasselhoff nicht trotz, sondern wegen ihrer Gestalt Modell steht.