Bekleidungsvorschriften

Kleidervorschriften

Kleiderordnung an der Wursttheke: Die SCHÜRENJÄGER - Ökonomie Berufsbekleidung in dunkeln Farben soll diesen Effekt mit vielen Fesseln untermauern. Bereits im Maerz hatte das Landgericht Berlin ein entsprechendes Gerichtsurteil erlassen, nach dem die Beschaeftigten an den Fleisch- und Wurstwaren-Theken keine schwarze Berufsbekleidung anziehen duerfen. Lebensmittelarbeiter, die mit Tierprodukten in Berührung kommen, müssen "geeignete und reine Arbeitskleidung" mitbringen.

Diesem Umstand könne jedoch nur mit hellen Farbtönen Rechnung getragen werden, erläuterte das Landgericht in seinem Gutachten, das auch im Lebensmittelhandel in ganz Deutschland für Aufsehen sorge. Bei einer Besichtigung einer Niederlassung im Großraum Steglitz-Zehlendorf beschwerten sich die Behörden über die Rothemden und schwarze Schürze der Beschäftigten hinter den Theken. Man müsste sich hell kleiden.

"Verunreinigungen an dunklen Kleidungsstücken können nicht rechtzeitig entdeckt werden - das ist auch ein großes Gesundheitsproblem für unsere Kunden", erklärt Tierarzt Damian Nowak, der für die Lebensmittelkontrolle im Landkreis zuständig ist. Weil er sich geweigert hat, die Kleider zu wechseln, ging der Prozess vor ein Gericht. Bei Einhaltung der Hygienevorschriften kommt es nicht auf die Farben an", sagt Stock.

Auf dunklen Kleidern ist kaum etwas von dem, was man sieht, zu sehen. Das Lebensmittelkontrollamt in Steglitz-Zehlendorf kennt auch die dunklen Kleider, nicht nur in Berlin. Aber nicht nur bei Kaiser's trägt man nach wie vor schwarze Kleider. Sie sagen, dass sie warten müssen, wie das OVG die EU-Anforderungen interpretiert und dann abändern.

Auf dem Gourmetboden des KDeWe trägt man zwar weisse Shirts, aber die Schürze ist blau. Auch andere Filialisten wie Rewe oder Netto vertrauen auf hellere Kleidung: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Serviceschaltern sind immer in weiß", sagt eine Netto-Sprecherin. Obwohl Rewe keine einheitliche Farbe verwendet, empfehlen sie den Ästen weisse Bekleidung.

"Ob sie das angebotene Geld ausnutzen, bleibt ihnen überlassen, aber wir haben keine dunklen Kleider", sagt ein Sprechers. Damals verlangte das Unternehmen noch explizit nach heller Bekleidung für Lebensmittelunternehmen. In der neuen EU-Verordnung ist dagegen "saubere und geeignete" Bekleidung vorgesehen, die Raum für Interpretation gibt. Schon 2012 hatte sein Büro eines Konditors im Landkreis das Anziehen von schwarzen T-Shirts verboten.

Bekleidung muss weiss sein, forderten die Behörden. Der Verwaltungsgerichtshof hat damals anders entschieden: Für die Reinheit der Kleider sei die Farbgebung kein Kriterien. "Regelmäßiges Reinigen ist wichtig als die Färbung der Bekleidung, da die gefährlichen Krankheitserreger nicht zwangsläufig visuell markiert werden müssen", heisst es darin. Bezirkshauptmann Marc Schulte sagt auch in Charlottenburg-Wilmersdorf, für schwarze Kleider werde nicht gleich eine Geldstrafe verhängt.

Die dunklen Farbtöne sind daher prinzipiell nicht zu verschmähen. Das Wiesbadener Unternehmen Mewa Textil-Management, mit 165.000 Abnehmern einer der grössten europäischen Anbieter von Berufsbekleidung, erwartet einen Andrang an weissen Vorhängen.