Auch in Zukunft wünschen wir uns Ihr Vertrauen für das schönste Bio-Produkt und würden uns über ein Wiedersehen im nÃ??chsten Jahr hier. Anschließend haben Sie die Gelegenheit, Ihre Artikel für den Preisausschreiben einzusenden und von einer Fachjury aus Konsumenten mit Affinität zu Bioprodukten bewerte. Es werden alle Artikel prämiert, die im Gesamtranking einen Wert von 80 von 100 potentiellen Punkteständen haben.
Bio-Produkte sind für viele Konsumenten eine Gewissensfrage. Die Kommunistische Einheitspartei der Sowjetunion, die für den Kommunismus wirbt, war diskret gegenüber der organischen Reklame auf Saftbehältern. Nicholas Naumans Stille Mahlzeiten sagen kein Sterben. Biologische Produkte: Wolfram Siebeck findet bei einem Ausflug in seinen Keller erstaunlich viele Bio-Produkte.
Alternativ werden zunehmend so genannte Bio-Produkte an verunsicherte Verbraucherinnen und Verbraucher verkauft.
Forscher erforschen, was im Hirn geschieht, wenn man Biomarken sieht. Mit dem Kauf von Bioprodukten wird unter anderem sein Belohnungscenter aufgesetzt. Marketingforscher wissen ganz präzise, wer wann, warum, wo und wer ökologisch einkauft. Bei der Beantwortung der Fragestellungen achten die Verbraucher - wenn auch vielleicht bewusst - darauf, wie sie selbst aussehen. Dies alles ermöglicht wenig erstaunliche Einsichten in die deutschen bürgerlichen Milieus.
Noch nie war das Biogeschäft so gut - aber immer mehr Bio-Produkte werden eingeführt. Deshalb treten in der EU immer öfter fälschlicherweise gekennzeichnete oder verunreinigte Bio-Produkte auf. Eine Verschärfung der bestehenden Öko-Vorschriften ist zwingend erforderlich - aber die Regelung, die gerade das tun soll, riskiert nun das Aus.
Im vergangenen Jahr gaben die Bundesbürger mehr für Bio-Lebensmittel aus als jeder andere in Europa: 9,5 Mrd. EUR - 44% mehr als 2011 - aber weil der eigene Ackerbau nicht mit der gestiegenen Bedarfsdynamik mithalten kann, wird mehr denn je einführen. In Westeuropa treten immer öfter fälschlicherweise gekennzeichnete oder verunreinigte Bio-Produkte auf.
Der Grund dafür ist, dass die Produktionskontrollen für Europa außerhalb der EU bisher nur schwach ausgeprägt waren. Bereits seit drei Jahren beschäftigt sich die EuropÃ?ische Komission mit der VerschÃ?rfung der Ã-ko-Vorschriften. Landwirtschaftskommissar Phil Hogan hatte kürzlich eine neue Öko-Verordnung vorgestellt, um zu regulieren, was in Europa ökologisch ist und was nicht. Aber jetzt ist es offensichtlich, dass das Prestigeprojekt für die Kommision nichts werden wird.
Es gehe nicht mehr darum, die Erzeugung in Drittlandsländern durch "Kontrollstellen" zu überwachen, sagen sie. Auch innerhalb Europas sollen die so genannten Prozess-Kontrollen - Stichprobenkontrollen in der Fertigung - entfallen. Nur so kann überprüft werden, ob die Landwirte Biofutter verwenden und keine Pestizide verwenden. Noch am kommenden Donnerstag sollten sich die EuropÃ?ische Komission, das EuropÃ?ische Parlaments und der Rat auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen, damit die Richtlinie bis anfangs Juli unter dem maltesischen Vorsitz verabschiedet werden kann.
Ein Kommissionsvorschlag zur Verschärfung der Höchstwerte für Schädlingsbekämpfungsmittel in ökologischen Lebensmitteln ruft ebenfalls große Verärgerung hervor. Dies stösst nicht nur im Europaparlament auf breiten Widerstand, sondern führt überraschend auch die Umweltverbände auf die Schranken. Manche Abnehmer von Bioprodukten könnten sich vielleicht sogar die Frage stellen, welche Pflanzenschutzmittel in Bioprodukten eingebüßt haben.
Weil aber mehr als 90 Prozentpunkte der Bauern noch immer auf konventionellem Wege und mit Pestiziden umgehen, gibt es auch auf Bio-Feldern Ablagerungen. Hier stürmten auch die Bio-Verbände aus Deutschland gegen die vorgesehene Regelung. Statt einer neuen Regelung konzentriert sich Berlin nun auf eine Neuregelung der bisherigen. "Das Hängespiel für unsere nationalen und internationalen Bauern muss ein Ende haben", forderte Agrarminister Christian Schmidt.