Jänner 2018, eine Autostunde in der Leopoldstrasse in München. Neben schlecht sitzender, beinahe zu enger Jeanshose durch die Sitzbank, Cargo-Shorts, Trainingshose, Dreiviertelhose mit Kordelzug und Leggins, die früher im Schlaf getragen wurde und vielleicht noch für Bauch, Beine und Gesäß, Stretch und Elasthan als Ganzes, wohin man schaut.
Andernfalls ist zu beachten, dass sich der Bezug im Hochsommer 2018 entweder um die Leichen der Bundesbürger strecken oder wie ein Zelt um sie herum flattern wird und dass sich zwischen Leiche und Fahrbahn Hartschaumkissen einfügen werden. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Gute Bekleidung sollte natürlich auch komfortabel sein. Aber alles, was die meisten Menschen noch von ihrer Bekleidung erwarten, erscheint komfortabel.
Es soll den ganzen Organismus abdecken und grundlegende Funktionen ausführen, erledigt, erledigt. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Deutsche bei der Auswahl ihres Mischers länger brauchen als beim Erwerb eines vollständigen Aufzugs. "Äußerst trendbewusste Herren sind für mich sehr attraktiv": In einer Parship-Umfrage würden nur ein Prozentsatz der Bundesbürgerinnen dieser Feststellung beipflichten.
Seine Lieblingskombination: T-Shirt, Jeanshose, Sneaker. Nichts davon auf der Strasse. Im bequemen Kleid sind Vergessenheitskörper, die bestenfalls grundlegende Funktionen haben, fressen, saufen, laufen, sitzend, schlafend, sich vermehren, aber darüber hinaus indifferent sind. Aber natürlich kann man auch ein abgenutztes T-Shirt und eine Cargo-Hose über einen wertlosen und daher nicht inszenierten und guten Body hängen.
Das nannte Barbara R. Wagner einen "aggressiven Akt der Rede". Die 58-jährige ist Literaturprofessorin und eine der wenigen Menschen in Deutschland, die aufschlussreich über Mode sprechen kann; ihr Werk "Dressed. The Secret of Fashion" wurde 2014 für den Buchmessepreis in Leipzig vorgeschlagen. Deshalb bezeichnet er es als einen agressiven Akt der Rede, "wenn die Kleider nur sagen, dass ich funktionell und komfortabel bin, und ich kümmere mich nicht um den Rest" - agressiv, weil der Tragende "die Anwesenheit von anderen und den Platz der Allgemeinheit verleugnet".