Aber wenn man jeden Tag ins Amt geht, kann man es nicht vermeiden. "Sie kommunizieren non-verbal mit dem, was Sie tragen", sagt Mode-Expertin Anke Schmidt-Hildebrand. Der 49-Jährige arbeitete als Chefdesigner für das Modehaus "Windsor". Also muss jeder, der durch Kleidung einen unfähigen Abdruck macht, viel Kraft darauf verwenden, ihn zu entkräften. Neben der technischen Fachkompetenz kommt es auch auf das Erscheinungsbild an.
Je nach Industrie, Unternehmen, Stellung und Saison gibt es unterschiedliche Kleiderordnungen. Das, was in einem Mode-Unternehmen aufrecht aussieht, kann in einer Versicherungsgesellschaft gerade ernst genug sein. Andersherum: Während in diesem Jahr in einigen PR-Agenturen in Berlin die Herrenhose in leuchtenden Farbtönen boomte, könnte die Wahl der Kleidung in einer Managementberatung dazu beitragen, dass Menschen vor ihrem ersten Kaffeetrinken wieder nach Hause kommen.
Wer bestimmte Vorschriften befolgt, ist auf der sicheren Seite: Die Kleidung im Arbeitszimmer sollte immer übersichtlich und auf das Notwendigste beschränkt sein. "Der Spruch Weniger ist mehr" trifft besonders im Buero zu. Der Blick des Zuschauers darf nicht zu sehr betont werden, denn es geht um den Gesprächsinhalt und nicht darum, was man dort trägt", sagt Anke Schmidt.
Ausserdem solltest du dich entsprechend einkleiden. Jede Fachkraft muss einen branchengerechten Bekleidungsstil ausarbeiten. "Vor allem die Frisur und die Stiefel prägen den ersten Eindruck", sagt Schmidt-Hildebrand. Die Frauen sollten ihre Frisur zurück und nicht die Wildmähne im Kopf haben. Der Mann sollte darauf achten, dass die sprießenden Härchen im Hals, den Ähren oder der Nasenspitze abgeschnitten und bei längeren Brauen leicht nach oben gebürstet werden: "Das macht die Augenpartie aufmerksamer und klarer", sagt Schmidt-Hildebrand.
"Es geht vielmehr darum, Kleidung zu haben, die dem Geist der Zeit entspricht", sagt der Experte. In der Garderobe sollten die Anzüge und Plisseehosen der Achtziger Jahre verbleiben - es sei denn, Sie haben ein äußerst sicheres Gespür für Mode und wissen, wie man sie richtig kombiniert. "Vor allem Frauen sollten sich immer daran erinnern: "Das Kostüm am Arbeitsplatz ist viel mehr ein Mittel der Kommunikation als ein Modestatement ", sagt Schmidt-Hildebrand - und mahnt vor den Versuchungen der Mode.
Sie können wählen zwischen Anzug und Röckchen, Anzug und Hose, engem und weitem Schnitt, mit oder ohne Kräusel. Die Jacke ist auch kein Muss für Frauen. Die kniehohe Ausführung ist optimal und immer richtig. Für junge Frauen mit wunderschönen Füßen kann der Röck auch eine Handbreit über dem Bein auslaufen.
Das Kostüm sollte nicht eng, sondern eng am Körper anliegen, die Schulterpartie sollte gerade, nicht zu gepolstert, eckiger als rund sein. Die Sneaker mit dem Kostüm sind ein für allemal kaputt. Manche denken, sie strahlen eine bestimmte Eigenart aus, aber selbst in der kühneren Modeindustrie wird sie nicht mehr getragen. Lieber beim Kostüm als beim Fuß: "Der Schritt bestimmt das Maß des Outfits", so Schmidt-Hildebrand, "man tragt einen preiswerten Kostüm und ein Designer-Schuhpaar, jeder ist erstaunt über die großartigen Modelle und nimmt an, dass der Kostüm auch von hoher Qualität ist.
Aber wenn man dazu einen Designerkostüm und günstige Pantoffeln anzieht, sieht der Kostüm auch nicht sehr gut aus. "Im Allgemeinen wird der Fuss als vertraulich angesehen. Deshalb sollten Frauen, vor allem in formellen Industrien, ihre Füsse zudecken. Was sollen denn meine Damen und Herren Schuhe sagen? Bei Männern: Die quietschenden Gummi-Sohlen sind bei der Arbeit kaputt, der Business-Schuh sollte eine Leder-Sohle haben, die einen schönen, straffen Sohlenklang hat.
Für Frauen ist es wieder etwas komplizierter: Der Gleitschuh sollte nicht wie Flip-Flops klicken, sondern auch nicht ungeduldig huschen.