Weizen und Glutenfreie Lebensmittel

Question & Answer, No. 525: Ist eine glutenfreie Diät sünder?

Der Weizen ist in Misskredit gerieten, glutenfreies Verzehrverhalten ist sehr beliebt - auch wenn der Doktor es nicht empfohlen hat. "Seitdem ich mit dem Kleber aufgehört habe, geht es mir viel besser", sagt man immer wieder. Aber ist es wirklich besser, gluutenfrei zu leben? Kleberfreie Lebensmittel liegen im Trend. Zum Beispiel die Glutenfreiheit. Mehr und mehr Menschen wendet sich vom Weizen ab und entscheidet sich für eine glutenfreie Diät.

Wenn wir Stefan Kabisch, studierender Mediziner am Dt. Ernährungsinstitut Potsdam-Rehbrücke, diese Fragen beantworten, sagt er: "Eines im Voraus: Kleber ist kein grundlegend giftiger oder schädlicher Stoff.

"Kleber ist ein Protein. Er kommt im Weizen, aber auch im Spelz, Roggen, Hafer und in der Gerstensaft. Jeder, der an einer Sprue erkrankt ist, von der etwa 1 Prozentpunkt aller Menschen in Deutschland betroffen ist, muss unbedingt auf den Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel unterlassen. Sogar eine eindeutig bestimmte Weizen- oder Kornallergie kann ein Anlass sein, gluutenfrei zu essen.

"Aber für mehr als 90 Prozentpunkte der Bevölkerung", sagt Kabisch, "spricht aus ärztlicher Perspektive nichts dafür, dass sie Kleber vermeiden sollten. "Wie sich die gesundheitliche Situation dieser Menschen verändern wird, wenn sie trotzdem Weizen und Kleber vermeiden, haben US-Forscher in einer großen, 2017 publizierten Beobachtenden Studie erforscht.

"Sie sehen, dass es wirklich einen großen Beitrag leistet, wenn Sie ohne Gluten essen", resümiert Kabelisch das Echo. "Es stellte sich heraus, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einer glutenarmen Diät öfter auftreten. Dabei gehen die Wissenschaftler davon aus, dass dies mit den in Getreideprodukten enthaltenen Nahrungsfasern zu tun hat. Sie können vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schonen.

Als Glutenverzicht und damit ohne Weizen, isst er sie in der Regel nicht in ausreichendem Maße. "â??Die Untersuchung hat gezeigt, dass Kleber nicht geschÃ?digt hÃ?tte, aber dass die in kleberreichen Nahrungsmitteln enthaltenen Nahrungsfasern von groÃ?em Vorteil sind. Diesen Vorteil haben Menschen mit einer glutenarmen Ernährung abgelehnt", erläutert Kabisch.

Es ist wichtig zu wissen, dass es viele unterschiedliche Fasern gibt: "Man kann sie auch in Früchten und Gemüsen finden", erklärt der Fachmann, "aber sie unterscheiden sich von Zerealien. Durch die in Cerealienprodukten enthaltenen Nahrungsfasern wird das Infektionsrisiko für Zuckerkrankheit, Herzkreislauferkrankungen, Krebs und Infektion reduziert - ein breites Spektrum an Krankheiten.

"Dass glutenfreie Getreideerzeugnisse oft zu wenig Fasern, aber viel Fette beinhalten, ist das Resultat einer weiteren 2017 vorgelegten Bibelstudie. Die Befürworter glutenfreier Lebensmittel sehen solche Ergebnisse seit einiger Zeit nicht mehr, meint der Gastronom und Chefarzt Martin Raithel aus Erlangen auf dem Spezialportal Medizin.

"Die Menschen haben ein entstelltes Abbild von "bösem Weizen". Dass Weizen mit seinen Faserstoffen und Nahrungsfasern für eine gute Zusammenstellung der Darmflora von großer Wichtigkeit ist, wissen viele Menschen nicht", sagt Raithel. Nicht umsonst ist Weizen, eine der Ã?ltesten Kulturen der Welt, nach wie vor das vom Menschen am hÃ?ufigsten konsumierte und wichtigste Mehl.

"â??Die Zutaten von Weizen sind bereits ernahrungsphysiologisch gesehen sehr optimalâ??, unterstreicht Cabin. Der Ballaststoffgehalt kann auch mit Hähnchen bis zu einem bestimmten Grad ausgeglichen werden, "aber die optimale Nahrungsquelle für sie in der erforderlichen Quantität und Regelmässigkeit sind Cerealienprodukte - vor allem Weizen. "Und doch gibt der Doktor zu, dass eine ausgewogene Diät auch ohne Weizen und Kleber möglich ist.

"â??Die Kohlenhydrate sollten dann nicht durch Cola, sondern im Idealfall durch andere qualitativ hochstehende Cerealienprodukte ersetzt werdenâ??, sagt Kabisch. Er ist auch ballaststoffreich, wenn auch nicht im selben Umfang wie Weizen. So sind beispielsweise Hirse- und Reisfleischgluten-frei, aber mit einem wesentlich geringeren Ballaststoffgehalt. Ein weiteres Problemfeld ist vor allem bei Vollkornreis: Er kann mit Arsen verunreinigt sein.

Es ist daher nicht ratsam, mit einem einzigen Eis vom Weizen auf Reiskorn umzustellen. "Auf Kleber kann man zwar verzichtet werden, aber die Nahrung muss ausgeglichen sein", so die Schlussfolgerung von Kabelisch. Es ist am besten, sich von einem Doktor oder einer Ernährungsberaterin beraten zu lassen. Die glutenfreie Kost ist dann nicht besser, aber vor allem eines: eine Moden.