Die einen wollen sich schlichtweg gesünder ernähren, die anderen kümmern sich um Tierschutz und Umweltschonung - die Anforderungen an den ökologischen Landbau sind sehr vielfältig. Schön ist es, am späten Vorabend der Weinlese, wenn der Fahrtwind die rotgoldenen Maisähren berührt, im ausgereiften Getreide auf dem Felde zu sein.
Der Wendlinghauser Gutsherr und Meister von über 90 ha Weizen, Klaus Räucherhaus, geht ein paar Meter in den bürstenhohen Spelz. Das ist ein kleines Spielfeld so groß wie sechs Fußballplätze, Körnung für 390. 000 Fleischbällchen wachsen hier. Erst wenn es beim Anbeißen bricht, ist der Spelz für die Weinlese ausreichend trocken", erklart er.
Bei der Auftragnehmerin, die in diesen Tagen wie eine Geburtshelferin bereit sein muss, ordert das Unternehmen einen Erntemaschinen. Vor der Einfahrt des Mähdreschers auf das Gelände am folgenden Morgen überprüft Rauscherhaus, ob die Verladefläche vollständig entleert ist. Selbst Getreiderückstände mit Pflanzenschutzmittelrückständen können die Gesamternte des Ackerlandes für die Weiterverarbeitung als Bio-Korn nutzlos machen.
Bei Wendlinghausen baut herkömmliches Korn Stück für Stück mit dem Bio-Korn der Grundbesitzer an, auf den ersten Blick ist es kaum zu durchdringen. Wenn Sie mehr wissen wollen, müssen Sie nach draussen gehen - zum Beispiel um die Herstellung einer Dinkelrolle von der Lese bis zum Backofen zu verfolg. Oder um die Karottenernte zu beobachten oder einen Einblick in einen Schweineställchen zu bekommen.
Den größten Unterscheid zwischen ökologischem und herkömmlichem Landbau sieht Klaus Rauhaus in erster Linie im Ertrag: "Biobauern bauen nur halb so viel Korn ab wie ihre Kolleginnen und Kollegen selbst. Im Nachbarfeld liegen die Maisähren eng beieinander, was sie empfindlicher gegen Pilze macht, aber auch mehr Korn produziert.
Beim Sprühen der Nachbarin im Frühling zieht Räucherhaus seine Egge hinter den Traktor, eine große Kehrwalze mit eisernen Zinken, die das Unkraut herausreißt oder mit Erdreich überzieht. Eine kleine Mohnblume, ein wenig Kamele und Margeriten würden sie am Leben erhalten.