Weshalb sich selbst mitschleppen, wenn ein Online-Lieferdienst das Gleiche tun kann? Mehr und mehr Bundesbürger kaufen mit einem Mausklick ein. Rund 15 % der Konsumenten benutzen bereits Online-Lebensmittelzustelldienste, was ihnen das tägliche Leben erleichtert. In einem vergleichenden Test untersuchte die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, was der Dienst zu leisten hat und wo die Schwachpunkte sind.
Der Lieferservice von Rewe, Amazon Fresh, Allyouneedfresh, Mytime und der zu Edeka gehörende Lieferant Bringemeister wurden eingehend geprüft. Allerdings gab es große Abweichungen bei den Lieferbedingungen: In den Städten können die Konsumenten zwischen komfortablen und raschen Liefermöglichkeiten auswählen, während die Menschen in ländlichen Gebieten mit längeren Lieferzeiten, erhöhten Transportkosten und viel Verpackungsabfall durch die Zustellung von Paketen konfrontiert sind.
Am teuersten war der Einkaufskorb bei Allyouneedfresh mit 49,68 EUR, am günstigsten bei Amazon Fresh mit 41,41 EUR, Rewe und Bringemeister waren mit 45-46 EUR im mittleren Feld. Jedoch ist ein Vergleich der fünf Provider nur eingeschränkt möglich, da die Differenzen unter Berücksichtigung von Bezugsnebenkosten und anderen Zuschlägen relativ sind.
So können bei Amazon Fresh nur diejenigen eine " Prime " Mitgliedschaft für 69,90 EUR pro Jahr und ein " Fresh " Abonnement für 9,99 EUR pro Monat abonnieren. Für Bringemeister, Rewe und Allyouneedfresh sind die Versandkosten stark davon abhängig, wie viel und in welchem Zeitraum die Lieferung erfolgen soll. Beim Vergleichstest im Monatsnovember 2017 orderten die Mitarbeitenden im Namen von Foodwatch dreimal einen vorgegebenen Einkaufskorb mit 21 Waren.
Die Untersuchungen haben Mängel bei der Kennzeichnung der Produkte, beim Schutz der Daten und bei der Überwachung der Geschäfte durch die Lebensmittelbehörde aufgezeigt. Laut Foodwatch verstoßen Firmen oft gegen Informations- und Kennzeichnungsvorschriften: So fehlten zum Beispiel bei vier der fünf Lieferanten die Herkunftsangaben für Früchte und Gemüsesorten. Bei allen Anbietern gab es auch klare Mängel im Handling der Benutzerdaten.
Der Verbraucherverband ruft die Online-Händler auf, ihre rechtlichen Kennzeichnungsvorschriften einzuhalten: Ausserdem ist die Bundespolitik aufgefordert, die Kontrollen des Online-Lebensmittelhandels umzustellen. Die neue Regierung ist außerdem aufgefordert, eine verbesserte Steuerung des Online-Lebensmittelhandels zu gewährleisten. Dazu müssen die Verantwortung für die Aufsicht der Länder und Kommunen auf den Staat übergehen und die Online-Supermärkte konsequent auf die Erfüllung der Kennzeichnungsvorschriften und die Sicherheit der Produkte überprüft werden.