Bereits ein Jahr nach der ersten Auflage richtet die ILA in Berlin am kommenden Donnerstag, den so genannten Italian Design Day, wieder aus. Diese Netzwerkinitiative, die vom Auswärtigen Amt in Kooperation mit der Milano Trennale und der Milano Furniture Fair konzipiert wurde, widmet sich am selben Tag einem einheitlichen Motto von 100 "Botschaftern des italian design" in über 100 Metropolen rund um die Welt.
Die Berlin-Bühne wird vom Italiener Pietro Benassi besucht und von Angelika Müller (Redakteurin von Home) moderiert: Luca De Biase, Innovationsredakteurin bei Il Solle 24 Ore und Nova24; Carlo Gasparini, Produktmanager bei Alessi; Christian Nell, Leiter der strategischen Öffentlichkeitsarbeit in der Abteilung Kultur des AA; Stefano Boeri Architetti; Alessandro Colombo, Leiter des europäischen Designinstituts; Stefano Boeri Architetti; Luca De Biase, Chefredakteurin des Il Solle 24 Ore und Nova24;
Dr. Fritz Reusswig, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung; Enrica Arenas, Co-Gründer von Orangenfaser, Maurizio Montalti, Designerin, Officina Corpuscoli und Co-Gründerin von Mogu; Birgit Weller, Designchefin an der HfT Berlin und Vorstandsmitglied des International Design Centre Berlin. Im Fokus des Design Day 2018 steht das Verhältnis von Design und Sustainability und orientiert sich am Leitthema "Broken Nature", das im Fokus der 21. Weltausstellung der Mailänder Trennale 2019 stehen wird.
Italien als Weltmarktführer im Designbereich (die italienische Designbranche macht mehr als ein Dritteln des globalen Umsatzes von 100 Mrd. EUR aus) will daher ein wechselseitiges Zusammenspiel zwischen Design und Sustainability im ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischem Sinn, aber auch zwischen traditionellem Handwerk und digitalen Innovationen einbringen.
In Daraus ergeben sich die Überschriften der Veranstaltungen "Broken und Disziplinen: Natur und Kreative: Fördern positiver Veränderungen durch nachhaltiges Design, digitale Lösungen und Designdenken". So war beispielsweise mit der X. Milano Trennale 1954 das Design eines der ertragreichsten Erbstücke der dritten Industrierevolution. Jetzt hat sie in der Vierten Industrierevolution ihre neue Existenzgrundlage gefunden, da sie über die Begrenzungen des Produktentwurfs hinausgeht und sich sowohl mit dem Dienstleistungsdesign als auch mit dem Design im sozialen und gesellschaftlichen Bereich beschäftigt.
Diese " gegenseitige Befruchtung " wird durch die digitalen und vernetzten Techniken möglich und gestärkt, die es im aktuellen demografischen und geographischen Umfeld immer dringender machen, die Nachhaltigkeit der Ressourcennutzung und die Bedeutung und Verantwortlichkeit der Gemeinschaften von Gestaltern und Gestaltern in diesem Bereich zu berücksichtigen. Das trifft insbesondere auf Italien und Deutschland zu, zwei Länder, die Hauptakteure des Design sowie die Digital- und Kreativbranche auf europ. eben.
Im Rahmen der UN-Organisation für 2030 und ihrer grundlegenden Zielsetzungen für eine dauerhafte und umweltgerechte Gestaltung wurde die Schlüsselrolle der Menschheit für die Integrität der Gestaltung bekräftigt: Schon immer haben Gestalter und Baumeister zwischen Wissen und Bedarf, zwischen Lebensraum und Umgebung geschlichtet, aber ihre Funktion ist im Zeichen der Digitalisierung noch unverzichtbarer geworden.
Mit der World Design Agenda 2017-2019 wird ein ambitionierter Dreijahres-Aktionsplan vorgelegt, der die 140 Mitgliedsstaaten der Weltdesignorganisation zur Zusammenarbeit bei der Verwirklichung der Zielvorgaben der Vereinten Nationen für eine dauerhafte und umweltgerechte Ent -wicklung auffordert. Aber auch die architektonische Gestaltung ist nicht mehr nur eine Sache von Materie, Form und Räumlichkeit, sondern wird auch herausgefordert, sich mit der Umweltdynamik unter Berücksichtigung des Kontextes auseinandersetzen.
Mit neuen Lebensformen und -räumen und den durch politisch wie klimatisch intensivierten Migrationsströmen wird der soziale Wohnbau wieder erfunden und die weltweite Diskussion über das Verhätnis zwischen Mensch und Umwelt belebt. Die Weltkonferenz für Stadtforstwirtschaft, die vom kommenden Wochenende (28. Oktober bis einschließlich 31. Oktober 2018) zum ersten Mal in Mantova stattfindet und sich aus Vertretern nationaler und lokaler Verwaltungen, Forschungseinrichtungen und akademischer Institutionen, nichtstaatlicher Organisationen und Stadtplanern zusammensetzt, ist der erste Anlauf zu einem globalen und regelmäßigen Treffen zu städtischen Ökosystemen und grünen Infrastruktureinrichtungen zur Verabschiedung der neuen städtischen Agenda.
Laut Pietro Benassi, italienischer Botschafter in Deutschland, können "Design und Baukunst heute mehr denn je als kreativer Motor für Zukunftsfähigkeit und neue Leitbilder in den Bereichen Wohnen und Städtebau fungieren. Auf der nächsten Milano Trennale wird eine gute Möglichkeit geboten, darüber zu sprechen, wie Design zu einem wichtigen Element für das Fortbestehen des Planeten werden kann.
Luisa Bocchietto, Präsident der Weltdesignorganisation, erklärte: "Die heutigen Designparameter sind nicht mehr Gestalt und Funktionalität, die wir bei allen Erzeugnissen mit gutem Design als gegeben ansehen. Dazu gehören auch weniger offenkundige Eigenschaften wie die Umweltverträglichkeit von Produktionsprozessen, die Demontage von Bauteilen am Ende ihrer Nutzungsdauer und die Fähigkeit zur Reparatur.
Die Dialogpartner der Gestalter sind nicht mehr nur Firmen, sondern auch Konzerne und Einrichtungen; die Möglichkeit, Vorstellungen in praktische Instrumente zu übersetzen, kann dazu dienen, das Lebensumfeld der Menschen zu verbessern: "We are designing for a better world".