Digitale Güter

Elektronische Güter

Besondere Geschäftsmerkmale von digitalen Gütern aus. Auch das digitale Zeitalter begann spätestens nach der Jahrtausendwende: Unter digitalen Gütern versteht man Waren, die elektronisch verkauft, geliefert und konsumiert werden. Die digitalen Güter sind immaterielle Mittel zur Befriedigung der Bedürfnisse, die aus binären Daten bestehen und mit Hilfe von Informationssystemen erstellt werden.

Definition und Beispiel

Als digitale Güter gelten materielle Güter und Dienste, die mit einem Informationssystem erschlossen, verteilt und eingesetzt werden können. Diese sind unbedeutend, einfach zu vervielfältigen und zu modifizieren, haben oft einen hohen fixen, aber niedrigen variablen Entwicklungs- und Vertriebsaufwand und sind oft Bestandteil von Servicebündeln. Als digitale Güter gelten Waren und Leistungen, die mit elektronischen Mitteln abgebildet, übermittelt und bearbeitet werden können.

Dabei handelt es sich um ein immaterielles Mittel zur Befriedigung von Bedürfnissen, das mit Informationssystemen entwickelt, verteilt und angewendet werden kann[Stelzer 2004, S. 235]. Zu den digitalen Gütern gehören beispielsweise System- und Applikationssoftware, digitale Bild-, Audio- und Videodateien, Computerspiele, Finanz- und Telekommunikationsdienstleistungen, die über das Internet oder mobile Technologien vertrieben werden, Informationsdienste von Internetsuchmaschinen und sogenannten sozialen Netzwerken sowie Trading-Funktionen in Online-Shopsystemen, elektronische Marktplätze, Auktionssysteme und File-Sharing-Dienste.

Nach[ Choi, Steel, Whinston 1997, S. 59-92] und[Luxem 2001, S. 24-33] können digitale Güter mit den nachfolgenden Eigenschaften charakterisiert werden. Bei digitalen Gütern handelt es sich um reale Güter[Corsten 2001, S. 20]. Die digitalen Güter sind nie singuläre Güter[Weiber 1995, S. 39-70]. Ergänzende Güter, z.B. Plattformen, Netze und Wiedergabegeräte, werden für das Entwickeln, Produzieren, Verkaufen und Nutzen gebraucht.

Deshalb werden digitale Güter auch als Netzwerkeffektgüter bezeichne. Diese sind nur sinnvoll, wenn sie mit verträglichen und ergänzenden Erzeugnissen verbunden werden. Auch viele digitale Güter sind Systemwaren. Zahlreiche digitale Güter sind Bestandteile hybrider Produkte, also von Waren- und Dienstleistungskombinationen[Leimeister, Glauner 2008, S. 248].

Das Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen digitalen Güter wird von den Anwendern kaum beurteilt, sondern die Leistungspakete, in die sie eingebunden sind[Arthur 1996, S. 105]. Wer digitale Güter erwerben und erhalten will, muss die Entstehung, Beschaffung und Erhaltung von Sach- und Dienstleistungen beherrschen[Sturm, Bading 2008, S. 174] oder eine intensive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren der Wertschöpfung anstreben[Buxmann et al. 2005, S. 125].

Digitales Material kann leicht vervielfältigt oder reproduziert werden.

In der Musik- und Softwareindustrie haben viele Provider mit Hilfe von Vervielfältigungsschutz, Digital Rights Management Systemen[Becker et al. 2003] und Rechtsverfolgung eine unberechtigte Verwendung verhindert. Die meisten digitalen Diensteanbieter (z.B. Facebook, Google oder Twitter) generieren den größten Teil ihres Umsatzes nicht durch unmittelbare, sondern durch Umlagen.

Ein: In: Der Harvard Business Bericht 74(1996), Nr. 4, S. 100-109. Gopal, Ram D.; Gopal, Ram D.; Märsden, James R.; Sankaranarayananan, Ramesh: Digitale Güter und Märkte: Neue Themen und Herausforderungen. Ein: In: ACM-Transaktionen über Management-Informationssysteme (2)2011, Nr. 2, S. 8:1-8:14. Eberhard Becker (!); Willms (Hrsg.); Günnewig, Dirk (Hrsg.); Becker, Eberhard (Hrsg.); Rumpf, Hrsg. Hr. Niels auf: Buhse: Gestion der digitalen Rechte: technologische, wirtschaftliche, rechtliche und politische Aspekte.

Buxmann, Peter ; Pohl, Gerrit ; Johnscher, Patrik; Strube, Jochen: Strategie für den Markt der Digitalmusik: Preisgestaltung und Wirksamkeit von Massnahmen gegen Piraterie. Berlins: Springer, 2010. Stelzer, Dirk: Produktion digitaler Güter. Zu: Bräßler, Axel (Hrsg.); Korsten, Hans (Hrsg.): Entwicklung im Bereich des Produktionsmanagements. Darin enthalten: Wirtschaftinformatik 50(2008), Nr. 3, S. 174-185. ý Weiber, Rolf: System-Güter und traditionelle Differenztheorie : Elements of a diffusion theory for critical mass systems.

Zu: Stötzer, Matthias-W. (Hrsg.); Mahler, Alwin (Hrsg.): Die Verbreitung von Nachrichtentechnik.