Wie bei allen Allergieerkrankungen ist die Hauptursache für eine Nahrungsmittelallergie eine erhöhte Immunantwort auf gewisse Bestandteile (sogenannte Allergene). Häufigste Auslöseimpulse für eine Nahrungsmittelallergie sind Molkereiprodukte, Eizellen, Eiern, Nüssen, Erdnüssen, Fisch und Schalentieren. Auch viele andere Allergiearten können für die Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie ausschlaggebend sein - dann tritt die Allergiereaktion auf Nahrung als sogen: Kreuzallergien auf:
Im Falle einer Pollenerkrankung kann z.B. der Konsum von Pepperoni, Äpfeln, Ananas oder Nüssen Symptome einer Allergien hervorrufen. Das Gleiche trifft auf eine Latexproblem zu, wenn Nahrungsmittel vor dem Kauf mit Lateighandschuhen in Kontakt kommen. Die allergischen Reaktion auf Nahrungsmittel kann sehr verschieden sein. Nahrungsmittelallergien treten am ehesten auf der Schale auf: Als Symptome kommen Hautausschläge, Rötungen und Schwellungen in Frage.
Weniger häufig quellen die Schamlippen, der Geschmack oder die Sprache auf und juckt bei Lebensmittelallergien. Wenn die Nahrungsmittelallergie den Magen-Darm-Trakt betrifft, zählen Flatulenz, Magenschmerzen, Durchfall, Brechreiz und Obstipation zu den mögl. vorhandenen Nachteilen. Alkoholika, physische Anstrengungen und Streß können die allergischen Nahrungsmittelreaktionen auslösen. Eine akut auftretende Allergie kann ohne Behandlung zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schlaganfall führen.
Im Falle einer Nahrungsmittelallergie geht es bei der Behandlung vor allem darum, die Allergene zu verhindern (sog. Mutterschaftsnahrung). Damit bei einer Akutallergie rasch gehandelt und so eine Komplikation vermieden wird, ist es für Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie empfehlenswert, immer ein Notfallkit mitzuführen, das enthält: ein rasches Antihistamin zur oralen Einnahme, ein Adrenalinpräparat.
Lebensmittelallergie und Lebensmittelintoleranz | Thüringer Kliniken in Saalfeld, Rudolfstadt und Pfößneck
Saalfeld. Peter Konturek, Chefarzt der Inneren Universitätsklinik II Saalfeld, Prof. Dr. med., antwortet auf die wesentlichen Fragestellungen zu Lebensmittelallergie und -intoleranz. Ist die Nahrungsmittelunverträglichkeit eine neue weit verbreitete Krankheit? Wofür steht der Ausdruck "Nahrungsmittelintoleranzen"? Weshalb unterscheidet der Arzt zwischen Lebensmittelallergien und Lebensmittelintoleranzen? Was können bei einer Lebensmittelallergie oder Lebensmittelintoleranz auftauchen?
Welche Verfahren können zur Diagnose von Lebensmittelunverträglichkeiten eingesetzt werden? Kann eine Lebensmittelallergie oder Lebensmittelintoleranz geheilt werden? Inwiefern können wir unseren Magen vor Unverträglichkeiten oder Allergie aufhalten? Besteht ein Zusammenhangs zwischen Nahrungsmittelunverträglichkeit und Reizdarmsyndrom? Kann man in Saalfeld Lebensmittelunverträglichkeiten untersuchen und behandeln? Ist die Nahrungsmittelunverträglichkeit eine neue weit verbreitete Krankheit? Rund 20 Prozentpunkte der Bundesbürger haben das Bedürfnis, auf gewisse Nahrungsmittel mit Darmkrankheiten zu deuten.
Vielmehr kommen Lebensmittelunverträglichkeiten, insbesondere Lebensmittelallergien, viel weniger häufig vor (etwa fünf Prozentpunkte der Bevölkerung). Nichtsdestotrotz haben wir in den letzten zwei Dekaden einen deutlichen Anstieg der Lebensmittelunverträglichkeiten beobachtet. Wofür steht der Ausdruck "Nahrungsmittelintoleranzen"? Damit meinen wir unterschiedliche klinische Bilder, die durch ein bestimmtes Nahrungsmittel oder eine Lebensmittelkomponente verursacht werden. Es muss zwischen Lebensmittelallergie und Lebensmittelintoleranz differenziert werden.
Eine Lebensmittelallergie führt zu einer immungeschwächten Wirkung auf die Lebensmittel. Im Gegensatz dazu hat das Abwehrsystem keine Bedeutung bei Inversion. Als Ursache für Unverträglichkeiten kommen enzymatische Defekte (z.B. Laktoseintoleranz) oder Transportfehler im Verdauungstrakt (z.B. Fruktoseintoleranz) in Betracht. Die Verträglichkeit kann in Ausnahmefällen auch zu Darmproblemen durch Giftstoffe in der Ernährung (z.B. Keime in verdorbener Nahrung) anregen.
Weshalb unterscheidet der Arzt zwischen Lebensmittelallergien und Lebensmittelintoleranzen? Im Allgemeinen sind Lebensmittelallergien im Vergleich zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten riskanter, da sie manchmal lebensbedrohende Reaktionen des Körpers hervorrufen können (anaphylaktischer Schock). Es ist zu beachten, dass Lebensmittelallergien im Unterschied zur Lebensmittelintoleranz, bei der die Stärke der Darmreaktion von der Höhe der Auslösesubstanz abhängt, schon durch sehr kleine Mengen an gefährlichen Symptomen ausgelösen werden.
Was können bei einer Lebensmittelallergie oder Lebensmittelintoleranz auftauchen? In der Lebensmittelallergie sind die klinischen Symptomatiken sehr unterschiedlich. Unverträglichkeiten konzentrieren sich auf Darmbeschwerden, d.h. Abdominalschmerzen, Durchfall, Flatulenz, Blasenbildung. Durch diese seltene Unverträglichkeit kann das in der Ernährung enthaltene histaminische Material nicht durch die Schwachstelle eines Darmenzyms (DAO) zersetzt werden.
Das Ergebnis ist eine erhöhte Histaminfreisetzung aus dem Verdauungstrakt ins Gewebe und das Auftauchen von allergisch ähnlichen Beschwerden (Hautreaktionen, Kopfweh, Durchfall, etc.). Welche Verfahren können zur Diagnose von Lebensmittelunverträglichkeiten eingesetzt werden? Das Aufklären von Lebensmittelunverträglichkeiten ist sehr kompliziert. Zusätzlich werden im Zuge der Klärung eine Vielzahl von chemischen Laboruntersuchungen (z.B. Stuhluntersuchung, Urintest, Blutuntersuchung) sowie besondere Lebensmittelallergietests (Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper, Zellentest, Hauttest), Atemgasuntersuchungen, Spez. von Allergievermittlern im Verdauungstrakt im Rahmen einer Endoskopie durchführbar sein.
Bei der Klärung von Lebensmittelunverträglichkeiten spielt die Atemgasanalyse eine entscheidende Bedeutung. Bei Unverträglichkeit nimmt die Wasserstoffkonzentration in der Abluft zu. Bei Rotteprozessen im Verdauungstrakt wird vor allem dann Stickstoff produziert, wenn gewisse Lebensmittelkomponenten (Kohlenhydrate) nicht aufbereitet werden. Kann eine Lebensmittelallergie oder Lebensmittelintoleranz behandelt werden? Bei der Behandlung von Nahrungsmittelallergien gibt es zwei Schwerpunkte.
In der ersten SÃ??ule, der so genannten allergen-spezifischen Behandlung, geht es um den Wegfall der zustÃ??ndigen Lebensmittelallergene und in Ausnahmen die DurchfÃ?hrung einer besonderen allergen-spezifischen immuntherapeutischen Behandlung (noch in der Experimentierphase). In der zweiten Stütze, der so genannten allergenunspezifischen Behandlung, werden spezielle Medikamente eingenommen, die die allergischen Reaktionen im Verdauungstrakt mildern, zum Beispiel Antihistaminika, die örtliche oder systemische Kortikoidtherapie oder sogar Biologika (anti-IgE-Antikörper).
Im Falle von Unverträglichkeiten kommt der Identifizierung des Auslösers und dessen Auslassung die größte Bedeutung zu. Dabei muss der Betroffene auch eine besondere Ernährungsberatung einholen. Inwiefern können wir unseren Magen vor Unverträglichkeiten oder Allergie aufhalten? Noch immer sind die Mechanismen ungeklärt, durch die sich Lebensmittelallergien entwickeln. Fest steht, dass bei Menschen mit Lebensmittelallergien die Lebensmittelkomponenten zu unnötigen Immunreaktionen im Verdauungstrakt führen (normalerweise ist dies nicht der Normalfall und wir reden von einer so genannten Lebensmittelverträglichkeit).
Unverträglichkeiten sind oft gentechnisch bedingter Mangel an den verdauungsfördernden Enzymen und Transportmitteln im Verdauungstrakt. Durch sie können wir unseren Magen noch schützen: Darunter versteht man Funktionsstörungen des Darms, d.h. die Funktionen des Verdauungstraktes sind gestört, aber mit den üblichen Diagnoseverfahren (z.B. Endoskopie) kann keine organisch bedingten Ursachen festgestellt werden.
Nahrungsunverträglichkeiten führen unmittelbar und mittelbar zur Verschlimmerung der Beschwerden des Reizdarmsyndroms. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass sich die Zusammenstellung der Bakterienflora im Verdauungstrakt im Zuge von Lebensmittelunverträglichkeiten ändert. Dadurch können gesundheitsschädliche Bakterien aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf eindringen und die Verbindung zwischen Verdauung und Gehirn (sogenannte Gehirn-Darm-Achse) beeinträchtigen.
Der Nachweis einer Lebensmittelallergie oder Intoleranz fÃ?hrt nahezu immer zur Verbesserung der Krankheitsbilder bei Reizdarmpatienten. Kann man in Saalfeld Lebensmittelunverträglichkeiten untersuchen und behandeln?