Kaufland Lieferservice Berlin

Einkaufs-Lieferservice Berlin

Lieferservice war zum Misserfolg verdammt. Es mag bedauerlich sein, dass Kaufland seinen Lieferservice so rasch abbricht und die großen Drogerien und Nahrungsmittelkonzerne gegen Amazon kein Mittel haben. Bei der Schwarz-Gruppe ist es aber die richtige Wahl, sich rasch umzudrehen und zurückzuziehen. Weil das, was Lidl und Kaufland praktizierten, der Online-Handel mit der Stemme war.

Es wäre klüger, mit vielen kleinen Versuchen zu beginnen, ein Gespür für den jeweiligen Absatzmarkt und die damit verbundenen Chancen zu bekommen und erst dann an die Spitze zu kommen, wenn man weiß, wohin die Fahrt gehen könnte oder wie sich das alles auszahlen könnte. Kaufland und Lidl hatten zwar große Ziele ("Kaufland und der große (Online-)Wurf in Berlin"), wußten aber letztendlich nicht, womit sie sich beschäftigen würden.

Das einzig Ärgerliche an diesem Verfahren ist, dass Lidl & Co. sich seit Jahren davon überzeugt haben, dass sie es ausprobiert haben. Weitere Bewertungen im Supermarkt-Blog ("Nach dem Ende des Lieferservice: Ist die günstigste Online-Möglichkeit für Lidl und Kaufland jetzt - Amazon?").

Personalabbau bei 300 Personen

Das Lebensmittelhandelsunternehmen Kaufland hat seine Kundschaft heute in einer Info-Mail darüber informiert, dass der Lieferservice am kommenden Freitag, 24. November 2017, ausläuft. Das ist eine große Überaschung für die Kundschaft. Kauflandkunden, die den Lieferservice in Berlin seit dem 1. Januar 2016 als Modellprojekt nutzen, erhielten am 9. November eine E-Mail. Da steht: "Leider müssen wir Ihnen heute sagen, dass wir unseren Lieferservice in Berlin am 23.12.2017 aufgeben werden.

Die bereits eingegangenen und noch eingehenden Aufträge werden bis zum 24. September in der von Ihnen bekannten Güte und Verlässlichkeit ausgeliefert (....) Angesichts der wirtschaftlichen Effizienz können wir jedoch feststellen, dass ein Lieferservice im Nahrungsmittelbereich die Kosten nicht auf Anhieb decken kann. Deshalb werden wir unsere Testphase am kommenden Tag abbrechen und unser Lieferserviceangebot an diesem Tag einstellen.

Damit werden zum Jahresende auch rund 300 Arbeitsplätze in der Berliner Spedition abgebaut. "Es tut uns sehr leid, dass wir unseren Beschäftigten in Berlin keine langfristigen Perspektiven anbieten können, und wir danken ihnen für ihr herausragendes Engagement in den vergangenen Monaten", sagt Patrick Kaudewitz, CEO von Kaufland.

Kaufland kündigte im Sommer 2017 die Ausweitung seines Lieferservice nach Hamburg an. Kaufland hat jedoch im vergangenen Jahr den Ausbau des in Berlin eingeführten Online-Lieferdienstes verschoben, ebenso wie Amazon den Launch von Amazon fresh. "Den Beginn unseres Lieferservice in Hamburg haben wir verschoben", sagte damals ein Kaufland-Sprecher.

Der Lieferservice von Kaufland in Berlin war bei den Verbrauchern sehr gut angekommen, die Online-Bestellungen waren preislich mit denen im Stationärmarkt gleich. In den ersten drei Anlieferungen sollte man sich kostenlos kennen lernen. In der Folge entstanden Versandkosten zwischen 2,75 und 4,75 EUR, die von einem Wert von 100 EUR gesenkt wurden. Amazon Fresh begrenzt seinen neuen Food Delivery Service zunächst auf die Mitglieder von Amazon Prime.

Der Preis beträgt nicht nur 9,99 EUR pro Monat für die Benutzung von Amazon Fresh, sondern auch die jährliche Gebühr von 69 EUR für eine Prime Mitgliedschaft. Für Kaufland lohnt sich der preiswerte Lieferservice daher nicht.