Hasel Allergie

Hamamelisallergie

Das Blatt der gemeinen Haselnuss (Bildrechte von Katharina Bastl). Besonders bei einer Pollenallergie gegen früh blühende Bäume und Sträucher (Birke, Erle, Hasel) treten oft gleichzeitige Nahrungsmittelallergien auf. Im Februar und März blüht die Hasel.

Haselpollenallergie? Welche Aspekte sollten bei Haselpollenallergikern berücksichtigt werden?

Haselnussbäume gedeihen sehr frühmorgens, sie zählen zu den so genannten Frühblüherinnen. Personen mit einer Pollenallergie, die auf haselnussbraune Pollenallergene ansprechen, sollten sich darauf einzustellen. Sie können aber auch Allergieerscheinungen beim Essen bestimmter Lebensmittel auftreten, wenn Sie gegen Haselnussallergie haben. Dr. Becker, wie verbreitet ist die Allergie von Pollerallergikern auf Haselpollen?

Allergene Reaktion auf Haselpollen ist weit verbreitet, vor allem weil sie mit einer Allergie gegen andere frühblühende Baumarten, die so genannten Beta v 1 Homologe, verbunden sind. Hier ist vor allem die Buche zu erwähnen, deren wichtigstes Allergen (Bet v 1) auch in der Hasel und z.B. der Erle enthalten ist.

Haselnuss zählt zu den so genannten "Frühblümern", in welchen Monatsenden müssen Haselpollenallergiker klassisch mit "ihren" Allergieauslösern aufrechnen? Die Pollenfuge der Hasel kann in wärmeren Gebieten bereits im Jänner einsetzen, in kühleren Gebieten beginnt die Jahreszeit etwas später. Der größte Anteil an Haselnusspollen ist etwa im März zu finden. Wovor sollten Haselpollenallergiker aufpassen?

Pollenallergiker mit einer Allergie gegen früh blühende Pflanzen weisen oft eine Intoleranz gegenüber Stein- und Kernfrüchten, aber auch gegenüber verschiedenen Schalenobstarten auf. In den nachfolgenden Kernfrucht- oder Steinobstsorten kann eine Allergie gegen Haselpollen zu Allergien wie dem Mundallergie-Syndrom führen:

Allergien gegen Haselnusspollen können bei den nachfolgenden Schalentierarten zu Allergien wie z.B. dem Mundallergie-Syndrom führen: Beim Verzehr dieser Lebensmittel können Haselnusspollenallergiker Kribbelgefühle und Anschwellen der Schleimhaut, insbesondere im Mund, verspüren. Mit welchen Therapiemöglichkeiten kann man eine Allergie gegen Haselpollen behandeln?

Prinzipiell besteht die Chance einer Symptomatik und Kausaltherapie (spezifische Immuntherapie). Zur Symptomatik gehören die Verabreichung von Lokalsteroiden und Antihistaminen (Nasensprays) sowie die Oraltherapie mit Antihistaminen, Leukotrienrezeptorantagonisten und Stammzellstabilisatoren. Bei dieser Form der Behandlung werden nur die Beschwerden gelindert, aber die Allergie nicht ursächlich abgewehrt. Eine gezielte Immungotherapie hingegen wirkt in die körpereigene Immunabwehr ein und normiert die Reaktionen auf Haselnusspollen.

Bei welchem Beschwerdegrad sollte bei einer Haselpollenallergie eine spezielle immuntherapeutische Therapie in Betracht gezogen werden? Dazu gehören Begleitkrankheiten, Arzneimittel, aber auch die erwartete Belastbarkeit des Pat.. Ein Argument gegen die gezielte immuntherapeutische Therapie einer Haselpollenallergie ist zum Beispiel der hohe Blutdruck, der mit einem Beta-Blocker auftritt. Der aktuelle Leitfaden zeigt dies als eindeutige Gegenanzeige für die immuntherapeutische Therapie an.

Hier wäre es möglich, den Betroffenen vor Beginn der Behandlung auf ein Arzneimittel aus einer anderen Medikamentengruppe umzusteigen. Ein weiterer Kontraindikationsbereich für die spezifische immuntherapeutische Behandlung ist schweres, unkontrolliertes Bronchialasthma. Tatsächlich würden diese Patientinnen und Patienten eine Behandlung mit SIT benötigen, aber das Restrisiko für schwerwiegende allergische Erkrankungen unter der speziellen immuntherapeutischen Behandlung ist zu hoch.

Aber auch die erwartete Patientencompliance gewinnt bei Therapieentscheidungen immer mehr an Bedeutung. Was bedeutet die Einhaltung der Vorschriften durch den Patient in der Impfstofftherapie? Für einen Menschen, der dazu tendiert, häufiger einen Behandlungstermin zu verpassen, macht eine Behandlung wie die spezielle Immungstherapie oft keinen Spaß. Bisherige Untersuchungen haben ergeben, dass die SIT-Compliance oft überraschend schlecht ist, vor allem bei der sublingualen Immungotherapie mit Drops oder Tabs, die der Patient zu Haus einnehmen kann.

Durch die subkutane Immungotherapie (in der Regel eine Monatsspritze ) wird eine höhere Konformität erzielt, da der Betroffene dafür in die Praxis kommen muss. Grundsätzlich sollte immer dann eine immuntherapeutische Behandlung in Anspruch genommen werden, wenn die Lebensbedingungen des Betroffenen deutlich nachteilig sind. Das gilt sowohl für das Berufsleben als auch für die Ferien. Die gezielte Immungotherapie beugt neben der Symptomreduzierung auch dem Entstehen von weiteren Allergieerkrankungen und der Entwicklung von allergischem Bronchialasthma (Bodenwechsel) vor.

Für die spezifische immuntherapeutische Behandlung von Haselallergie gibt es derzeit verschiedene Therapiemöglichkeiten. Die subkutane immuntherapeutische Behandlung besteht aus einer Vielzahl verschiedener Dosierungen, die an die individuellen Anforderungen des Betroffenen angepaßt werden können. Klassisch wird eine Behandlung in der haselnussblütenfreien Zeit gestartet, z.B. in den Sommerferien. Die Kenntnis der chemischen Zusammensetzung allergener Substanzen ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der Therapieentscheidungen.

Welche Bedeutung hat die Molekularallergiediagnostik für den Therapiereihe? Im Vergleich zur konventionellen Allergendiagnostik ermöglicht die Molekularbiologische Allergendiagnostik eine genaue Bestimmung des auslösenden Allergens. Allerdings machen viele Mediziner von den Einsatzmöglichkeiten der Molekulardiagnostik noch keinen Gebrauch, da der Umgang mit Allergenbausteinen ebenso wie die richtige Auswertung der Befunde ein gewisses Maß an Erfahrungen erfordert.

Bei Patientinnen und Patientinnen mit komplizierteren Fragen (z.B. polysensibilisiert oder mit Zusatzallergien oder einem starken mündlichen Allergiesyndrom) leistet die Molekularallergiediagnostik einen wesentlichen Beitrag zur Abklärung einer korrespondierenden Allergenität. Selbst für Patientinnen und Patientinnen, die eine nicht erfolgreiche Behandlung abgeschlossen haben, ist es sinnvoll, die Molekulardiagnostik zu überprüfen, da sie das zugrundeliegende Protein entdecken können.