Mit dem exklusiven DHL-Shirt wird in den Social Networks für Furore gesorgt. Andererseits präsentieren sich Modelle und Mode-Trendsetter mit dem DHL-Shirt, wie die Australierin Margaret Zhang. Die 2014 gegrÃ?ndete Designergruppe Vetements gilt heute als eines der angesagtesten Labels aus Paris. Auch das DHL-Shirt macht keine Ausnahme: In der neuen Kollektion von Vögele spielen Berufsbekleidung und techno-inspirierte Shirts in leuchtendem Schwarz, Gothic-Kleidern und überdimensionalen Hip-Hop-Pullovern eine große Bedeutung.
Prominente wie Kanye West, Lady Gaga und Rihanna zum Beispiel haben ihre überdimensionalen Pullover an und entfachen den Kulturkreis um die Brand. Nach wie vor erregt die Entwicklerin des DHL-Shirts Aufsehen in der Modewelt: Demna Gvasalia, Gründerin und Creative Director von Wetemens, wechselte wenige Tage nach der Vorstellung der neuen Kollektionen zum Luxus-Label Balenciaga.
Binnen fast zweieinhalb Jahren hat der DHL-Konzern der Deutschen Postbank die Ausrüstung seiner Zustellmitarbeiter gewechselt. Zurück in den traditionsreichen Firmenfarben Weiß und Schwarz bieten die neuen Firmenbekleidungen einen besseren Witterungsschutz in einem modernen Look. Über hunderttausend Zustellmitarbeiter beliefern die Menschen in Deutschland tagtäglich mit Sendungen. Heute praktizieren sie ihren Berufsstand auf dem neuesten Stand der Informationstechnologie, aber zwei Grundvoraussetzungen ihrer Tätigkeit sind immer gleich: die physische Kondition zur Bewältigung der Tagesetappen und die Einsatzbereitschaft im Außenbereich, auch bei Wärme und Kälte, bei Wind, Wetter, Regen aber auch bei Schneefall.
Der DHL-Konzern ist mit rund 480.000 Beschäftigten in 220 Staaten einer der weltgrößten Privatunternehmer. Dabei ist die DPAG Europas führendes Postunternehmen, während sich DHL auf den Bereich der grenzüberschreitenden Express- und Spedition sowie des E-Commerce und des Supply Chain Managements ausrichtet. Vor 15 Jahren startete die Dt. Pos. die erste Erzeugung einheitlicher, moderner Firmenkleidung.
"â??Als marktorientiertes Haus wird bei uns viel Wert mit einem einheitlichen Auftritt gelegtâ??, sagt Albert Krämer, Projektleiter Corporate Brand Management in der Abteilung Apparel Design am zukunftstrÃ?chtigen Pin-Tower in Bonn. Das Fazit der Untersuchung ist beeindruckend: Die Zustellmitarbeiter haben jeden Tag Augenkontakt zu 17,4 Mio. Menschen und 6,7 Mio. zu persönlichen Kundenkontakten. 96 Prozentpunkte der Grundgesamtheit haben unmittelbaren Zugang zu den Mitarbeitern der Zustelldienste.
Im Bereich Corporate Design wollte die Postbank zu ihren traditionellen Farbtönen zurückkehren, da die erste Generation von Kleidung aufgrund der Postbank in blau und gelb gehalten wurde. Die Schweizerische Nationalbank sollte nach der Abspaltung von der Nationalbank wieder in Schwarz und Gold auftauchen und die Weltmarke DHL sollte ihre beiden Grundfarben Schwarz und Grün entsprechend aufwerten.
Auch ein weiter verbesserter Witterungsschutz zur Gesundheitsvorsorge war von Bedeutung. Auch Albert Krämer erwähnt einen weiteren wesentlichen Punkt: "Auch die Firmenbekleidung muss sich im Lauf der Jahre ändern. Firmen müssen ihren Angestellten fortschrittliche und erfinderische Berufsbekleidung zur Verfügung stellen, wenn sie diese tragen wollen. Dies ist auch ein Signal für die Anerkennung der Mitarbeiter durch den Arbeitgeber.
"Ein kompliziertes und auch riskantes Projekt: Eventuelle Schwachstellen können sich erst bei einem grösseren Kleidungseinsatz zeigen - und was ist, wenn es den Mitarbeitenden nicht passt? Das Ergebnis war ein Kernprojektteam aus den Abteilungen Vertrieb, Corporate Design, Beschaffung und Versand sowie dem Managementteam der Brief- und Postzustellung.
Albert-Krämer, der für die Koordinierung des Core-Teams und des Projektmanagements verantwortlich war, erklärt: "Diese Einrichtung war für uns sehr bedeutsam, da wir, Mitarbeiter und Unternehmer, so das Problem der Betriebskleidung zusammen koordinieren konnten. Das neue, ansprechende Kleidungsstück wird vom Zusteller sehr gut angenommen und ist bei ihm sehr beliebt. Gute Gestaltung muss in erster Linie funktional und tragefreundlich sein", so Christine Jäger, Geschäftsführende Gesellschafterin.
"In den ersten Treffen im Jahr 2012 entwickelte das Stammteam zusammen mit Kreatcontrol die Grundlagen für das neue Entwurf. Die erforderlichen Performance-Merkmale wurden diskutiert, Optimierungsvorschläge des Zustellpersonals bewertet und Vorschläge aus der Arbeitsgruppe der Arbeitnehmervertreter aufgenommen. "Es war uns bewusst, dass es Einsparpotenziale bei den logistischen Kosten gibt", sagt Dagmar Kernweisz, Head of Dispo Trading Solutions bei DHL und verantwortlich für die Konfektionierung im Kernprozess.
Im Anschluss daran wurde der Prototype der neuen 5-in-1-Jacke einem groß angelegte Verschleißversuch mit 600 Proben im neuen Gewand unterworfen - je zur einen Seite für Deutschland. Im Rahmen einer speziell dafür geplanten Aktion übergab das Basisteam die ersten Mäntel an die so genannten "Top 200", d.h. an die Spediteure, die bei der Wahl der Kunden zum populärsten Briefträger der Top 200 wurden.
"Die Auslieferer waren uns besonders wichtig", sagt Albert Krämer. In der Umfrage wurden viele Vorschläge gemacht - zum Beispiel, dass Tascheninterventionen geändert werden sollten oder dass die Sakkos mit oder ohne Seitenschlitze produziert werden sollten, je nachdem, ob die Befreier mit dem PKW, per Rad oder zu Fuss gereist waren. "â??Wir haben den Jackenschnitt an die Ergebnisse des VerschleiÃ?tests angeglichen und auch die technische Leistungsbeschreibung als Grundlage fÃ?r das Bekleidungsangebot aktualisiertâ??, erklÃ?rt Nicole Herking, Abteilungsleiterin Corporate Clothing Purchasing.
In Osteuropa wird die neue Kleidung seit MÃ??rz 2015 in unterschiedlichen GröÃ?en fÃ?r MaÃ?stÃ?be im Alter von 16 bis 60 Jahren in der Produktion eingesetzt. Das Kleidungsstück wurde nacheinander geliefert. Anhand von vom Zustellpersonal ausgefüllten und eingesandten Auftragskarten wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den jeweiligen Standorten schrittweise aufbereitet. Es wurde eine konzernweite Informationsstrategie entwickelt, um die Mitarbeitenden mit den Vor- und Nachteilen der neuen Kleidung bekannt zu machen.
Darüber hinaus hat das Untenehmen eine Telefon-Hotline eingerichtet, an die sich die Mitarbeiter bei Rückfragen wendig machen können. Die Lieferung der neuen Kleidung in andere europäische Länder ist für das vierte Vierteljahr 2016 vorgesehen. "Zwei einhalb Jahre sind bei einem so großen Vorhaben nicht lang, aber es ist möglich, wenn das Team gut zusammenarbeitet", sagt Albert Krämer.