Vor mehr als 200 Jahren beginnt die Entwicklung der ersten Postkarten, deren Forschung auch als Philocartie bezeichnet wird. Der französiche Graveur Desmainson, der bereits 1777 die erste "Postkarte" druckte, wird als erster Produzent dieser malerischen Werke angesehen. Zunächst wurden Kunstschaffende und Lithographen gebeten, ihrer Kreativität bei der Dekoration der Karte freie Bahn zu geben.
Die Bilder für diese Visitenkarten kommen in der heutigen Zeit meist von Photographen oder Graphikern. Seit jeher war die Karte, jedenfalls was den Versand betrifft, die billigere Alternative zum Schreiben und eignet sich ausgezeichnet für den Versand kurzer SMS. Die Marke wurde 1840 in England vorgestellt und kurz darauf wurde die erste handbemalte Karte per Post versandt.
Die alte Karte wurde 2002 für 31.750 Pfund ersteigert. Sie können es glauben oder nicht. Auch die ersten Postkarten wurden als Vorreiter bezeichnet, sie sind natürlich beliebt. Darunter fällt auch das Ganzsachengeschäft, in dem die Postkarten und die Briefmarke bereits gedruckt wurden. Der Versand der Karte erfolgte in mehreren Schritten auf der ganzen Welt.
Von dem Serben Peter Manojlovic aus Wien wurde am vergangenen Wochenende die wohl ýlteste ýsterreichisch-ungarische Ansichtskarte an seinen Cousin in Zombor geschickt. Ab den 1870er Jahren wurden auch nicht von der Österreichischen Nationalpost produzierte Privatpostkarten in diversen Geschäften kostenlos angeboten.
Aber der große Aufschwung der Postkarten in Deutschland sollte noch bis 1896 kommen. Dieser Prozess ermöglichte den Ausdruck von farbenfroheren Postkarten anstelle von Schwarzweißkarten. Der Postkartenboom hatte damals natürlich noch andere Ursachen. Auch die Postkarte wurde durch den vermehrten Gebrauch der damals modernsten Hochgeschwindigkeitspressen äußerst preiswert und damit zur Serienproduktion ausgebaut.
Die meisten Postkarten wurden bis zum ersten Weltkrieg nahezu ausschliesslich mit Weihnachtsgrüßen und Gratulationen zu ihrem Geburtsdatum oder zum Jahresende verschickt. Zu Kriegsbeginn wurden sie jedoch mehr als Feldsendungen verschickt oder im NS-Nationalismus für Propagandazwecke eingesetzt. Militärmotive zählten im Laufe des neunzehnten und beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts zu den populärsten auf Postkarten in ganz Europa.
Das Themenspektrum war sehr breit gefächert: Gedächtnisse früherer Weltkriege (z.B. Postkarten über die anti-napoleonischen Freiheitskriege von 1813-1815), Propagandaausbeutung gegenwärtiger Weltkrisen (z.B. Postkarten über den Boxeraufstand von 1900 und seine Unterdrückung), unbedenkliche Schauplätze aus dem Alltag von Kriegsgefangenen, Paraden, Portraits von Hochkommissaren oder militärischen Gebäuden, Anlagen und im Falle eines Krieges auch Positionen.
Es war nicht ungewöhnlich, dass diese Postkarten die patriotischen Nachrichten oder die Verunglimpfung des politisch-militärischen Gegners vermittelten, aber in den meisten Fällen gaben sie direkte Einsichten in den Alltag der Soldaten. Durch ihre Schwere, ihre zeitabhängigen Motive und ihre Rolle in der Verständigung zwischen Armee und Bevölkerung oder zwischen Frontseite und Vaterland sind diese Postkarten nicht nur begehrte Sammlerobjekte, sondern auch von großem wissenschaftlichem Forschungsinteresse.
Dazu kommen Werbebotschaften und Beweggründe, die damals übertragbar waren. Die Postkarten ermöglichen so Aussagen über Haltungen, Denkweisen und Denkmuster. Last but not least sind auch die Hintergründe der Postkarten für Liebhaber und Wissenschaftler interessant: Stempel, Stempeln und natürlich der schriftliche Teil enthalten aufregende und nützliche Zusatzinformationen.
Alleine im Ersten Weltkrieg wurden rund 28,7 Mrd. Stück von der Post transportiert. Oft konnten Familie und Freund nur über die Außendienstpost über Monate hinweg miteinander in Verbindung bleiben, so dass dies die wichtigste Art der Kommunikation war. Im Grunde genommen war das Feldpostamt frei. Der Inhalt dieser Kärtchen und Buchstaben stand daher oft im krassen Widerspruch zur amtlichen Werbung und vermittelte eher ein echtes und völlig unscheinbares Abbild des Soldatenlebens im War.
Viele Postkarten waren unbedruckt und ohne Druck auf der Vorderseite, aber Postkarten konnten auch mit dem Feldpostgerät transportiert werden. Dabei änderten sich die Präferenzmotive je nach Verlauf des Krieges und der Kriegssituation. Zuerst dominierten enthusiastische Patriotenmotive, aber ab 1915 wurden Bilder von Gräben, Positionen und Kriegesituationen hinzugefügt, die es den Behinderten ermöglichten, einen Einblick in den Soldatenalltag zu bekommen.
Gegen Ende des Krieges wurden auch entschuldigende Postkarten veröffentlicht, auf denen die Friedensprogramme des Kaiserreiches und die Verantwortlichkeit der Verbündeten für den großen Tod themenbezogen dargestellt wurden. Dies können neben Brief und Postkarte auch Aufzeichnungen ("sprechende Briefe"), Privatfotos, Skizzen oder Pakete sein. Es gab auch Grußkarten mit bereits vorgefertigten Botschaften, die der überstürzte Schreiber dann nur noch mit einem Kreuz markieren musste.
Wie im Ersten Weltkrieg waren auch hier die Sujets weit verstreut und reichen von touristischen privaten Aufnahmen bis hin zu politischen Propagandafotos. Heutzutage, im modernen Offsetdruck, hat sich das Erscheinungsbild der Postkarten dementsprechend geändert. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Ansichtskartentypen. Postkarten haben im Verlauf ihrer langjährigen Entwicklung fast alle gängigen Printverfahren erprobt.
Bei der Vorstellung des Farbfotos wurde das Postkartenoutfit um die wunderschönen, farbenfrohen Realaufnahmen erweitert. Die heutige Ansichtskarte hat in der Tat eine Anschriftenseite auf der Vorder- und eine Rückseite. Die Definition bezieht sich auf alle Postkarten. Damit die Produktion der farbenfrohen und künstlerischen Datenträger so wirkungsvoll wie möglich wird, haben sich diverse Druck- und Verlagshäuser insbesondere auf die Produktion von Postkarten konzentriert.
Jeder kann sich selbst seine persönliche Karte erstellen, seine Informationen über das Netz auf den Rechner einer Online-Druckerei hochladen und natürlich auch bedrucken mitbringen. Die Postkarte ist ein beliebtes Versand- oder Sammlerstück, und das wird sich in den nächsten Jahren wahrscheinlich nicht verändern.