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Dafür gehen der Tengelmann-Discounter Plus und die Edeka-Tochter Netto eine Partnerschaft ein. Unter dem Dach von Edeka entsteht neben Lidl und Aldi ein weiterer großer Discounter. Und wird Netto: Neue Rabattgiganten greifen an: Lidl und Lldi

Es entsteht ein neues Discounterunternehmen in Deutschland: Aus den meisten Plus-Filialen und der eigenen Nettomarke macht Edeka eine Einheit. Kritiker sagen, dass Edeka in Zukunft zu viel Macht am Markt gewinnen wird. Der größte deutsche Lebensmitteleinzelhändler Edeka darf aus den bisher miteinander im Wettbewerb stehenden Netto- und Plus-Ketten einen neuen Discounter werden.

Auf monatelange Verhandlung und Zugeständnisse der Muttergesellschaft Edeka und der Muttergesellschaft Tengelmann hat das Kartellamt den Startschuss für das Fusionsprojekt gegeben. Tengelmann muss jedoch zunächst einmal von den 2900 Plus-Märkten in Deutschland etwas weniger als 400 ankaufen. Tengelmann wird zudem nur noch 20-prozentige Anteile an dem Joint Venture Netto/Plus halten. Tengelmann und Edeka zufolge soll der neue Discount-Riese mit einem Umsatzvolumen von zehn Mrd. EUR, der nach Tengelmann und Lidl die dritte Position in Deutschland einnehmen wird, innerhalb von sechs Monaten fertig sein.

Das Kartellamt hat die Kooperation zwischen Edeka und Tengelmann beim Einkauf von Waren jedoch nicht genehmigt. Das Familienunternehmen Tengelmann aus Mülheim muss nun einen weiteren Beschaffungspartner für seine kaiserliche Handelskette finden. Nur fünf Supermarkt- und Discounterketten teilen sich heute 90 Prozent Marktanteil. Edeka Vorstandssprecher Markus Mosa wertete diese Wahl als "unangenehmen Nachgeschmack", brachte Edeka aber keine Einbußen.

Das Nettomarkenrabatt konnte bis längstens zu Beginn des Jahres 2009 rund 2.500 Plus-Märkte und sechs Mrd. EUR Umsätze in das Filialnetz einbinden. Aus der Fusion entsteht ein Discounter mit einem Umsatzvolumen von rund 10,4 Mrd. EUR, 3.800 Niederlassungen und rund 500.000 Beschäftigten. Das Personal wird zur Haelfte von Plus uebernommen.

Der Jahresumsatz der gesamten Edeka-Gruppe, deren zweites Standbein unabhängige Händler sind, beträgt 38 Mill. Vor dem Zusammenschluss müssen 378 Plus-Märkte mit einem Gesamtumsatz von rund 700 Mio. EUR - vor allem in Ostdeutschland - veräußert werden. "Und wir sind überzeugt, dass wir diese Voraussetzung innerhalb des geplanten Zeitraums von sechs Jahren schaffen werden", sagte Karl-Erivan Haub, Managing Partner der Tengelmann-Gruppe.

Marktleader Edeka baut seine Marktstärke weiter aus. "Die Edeka hat bereits bekannt gegeben, dass sie ihre erhöhte Kaufkraft nutzen wird, um den Preisdruck auf die Anbieter zu erhöhen. "so Marita Wiggerthale, Handels-Expertin der Hilfswerke in Deutschland. Zu den potenziellen Käufern zählte der Edeka-Manager Netto Deutschland in Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern). Dreiviertel des Unternehmens gehören zum dÃ??nischen Konzern Dansk Supermarked und ein weiteres Drittel zu Edeka.

Die Einkäufer sollten jedoch keine Beziehungen zu Edeka oder Tengelmann haben. "Zuerst muss der Anbieter Tengelmann eine befriedigende Aufstellung finden", fügte er hinzu. Der zweitgrößte deutsche Lebensmitteleinzelhändler und der Discounter Norman werden ebenfalls als potenzielle Abnehmer betrachtet. Im Jahr 2007 hatte die in Köln ansässige Firma die Plus Germany gesucht, aber Edeka hatte sie übertroffen.

Der Discounter Penny ist Eigentum der Rewe, die nun mit neuen Eröffnungen expandiert.