So war sie bereits in der italienische "Vogue", der englischen "Marie Claire" und auf dem Titelbild des Magazins "People", stellte sich vor die Fotokamera von David LaChappelle, modellierte für H&M und rannte gerade bei der Londoner Modewoche. Mit Tess Holliday, die eigentlich Ryann Mägen Heaven heißt, präsentieren sich die diesjährigen großen Modetage in Hamburg.
An zwei Tagen wird hier Fashion ab 42 mit über 20 teilnehmenden Brands gezeigt: von Otto und C&A mit ihren entsprechenden Übergrößenlinien über kleine Speziallabels wie My Pepita und Curvy Number bis hin zu überdimensionalen Klassikern wie Ulla Popken und Happy Number. Solche Ereignisse sind von Bedeutung, sagt Tess Holliday: "Es geht um Deutung.
Bei der Eingabe des Schlüsselwortes "model" in Google finden Sie Gigi Hadid, aber keine Frauen wie mich. "Lange Zeit wurden sie und ihre Kollegen vor allem in breite Kleider und Cardigans in dunkle, angeblich schlanke Farbtöne gekleidet. Aber sowohl große Modemetropolen als auch einige fortschrittliche Luxuslabel haben begriffen, dass auch Frauen in Konfektionsgrößen über 36 Jahren aufregende Blicke genießen und sich gerne mal an Modetrends versuchen.
Durch mutigere Sammlungen und Identifikations-Figuren auf dem Steg. Auf den Shows in Hamburg treten jedoch manchmal noch die "Fashion for plump" Klassiker auf. Was unter dem Schlagwort "Plus Size Fashion" zunehmend im Netz zu hören ist, sind die meisten der vorwiegend männlichen Besucherinnen und Besucher vor Ort: enge Mini-Kleider in knalligem Rosa, Skinny Jeans, Spitzendessous oder Faltenröcke aus glitzerndem Seidenvel.
Welche Modezeitschriften und Werbeauftritte bei äußerst dünnen Frauen stattfinden, wird auch im Internet in aufwändigen Körpergrößen inszeniert. Tess Holliday interessiert sich nicht für Ratschläge wie "Schwarz macht schlank". Bei Instagram präsentiert sich die Amerikanerin in Unterwäsche, taillierte Kleider mit großen karierten Mustern und in kleinem schwarz. Mehr als 40 Prozentpunkte der Frauen in diesem Land sind mit der Grösse 42 oder mehr ausgestattet.
Deshalb sind Online-Shops wie Asos und die Firma Zenando auch ab 42er Größenordnung führend und die Abteilung "Big Size" im Online-Shop von H&M ist im Unterschied zu den lokalen Niederlassungen wirklich groß. Anstelle von überdimensionalen Größen sprechen 11 Ehren lieber von "Size Inclusivity". Die 11-Ehrengründer Kathryn Retzer und Patrick Herning halten es für an der Zeit, endlich auch die längst vernachlässigte Fachzielgruppe mit Modeartikeln vom Catwalk zu versorgen.
Vor einigen Jahren haben sich nur wenige Ausnahmefälle durchgesetzt, wie Prabalurung, dessen Kleidung auch Teil der 11 Honoré-Reihe ist, und Marina Rinaldi, eine Tochtergesellschaft der Max Mara Group, aber heute folgen immer mehr Gestalter diesem Beispiel. Am 11. September findet man Designs von Michael Kors, Badgley Mischka, Brandon Maxwell und Zac Posen.
Wer den Retzern und Hernings Glauben schenkt, wartete nur auf die passende Plattform: "Als wir uns den Designern näherten, kam jedes Mal die gleiche Reaktion: Warum ist diese Vorstellung nicht früher aufgetaucht? "Die kurvenreichen Frauen wollen "Molly Fashion" nicht verbergen Christian Sirianos Designs sind auch unter 11 Ehre erhältlich. Die New Yorkerin, die bereits die Kleidungsstücke von Michael Obama, Oprah Winfrey und Kathy Bates trägt, konzentriert sich seit dem Start seiner Laufbahn vor zehn Jahren auf Diversität.
Modelle jenseits der 34er war zunächst eine Herausforderung: "Damals gab es kaum korrespondierende Agenturen", erzählt der 31-Jährige mit einem Lachen. Dennoch kastete er "kurvenreiche Frauen", wie er sie nannte. Ebenfalls aus Pragmatismus: "Designer, die nicht alle Grössen und Formen mit ihren Designs feiern, verzichten auf diese. Denn Moden sind ein Unternehmen.
Sie wollen Kleidung mitnehmen. "Siriano ist erstaunt, dass viele seiner Mitarbeiter dieses Potential schon seit langem nur ungern nutzen. Nachdem sich die Darstellerin Leslie Jones im Juli 2016 bei twitter beschwerte, dass sie keinen Modedesigner für die Uraufführung von " Ghostbusters " fand, stürzte er sich ein und gestaltete ein hellrotes Gewand für Jones.
Möglicherweise haben andere Konstrukteure Angst, dünne Kunden abzuschrecken. Oft wird er kritisch hinterfragt, warum er für Frauen jeder Größe entwirft. Eine einfache und plausible Antwort: "Weil sie denken, dass meine Kleidung wunderschön ist. Weil sie sich darin wiederfinden. "Anstatt verborgene "Molly-Mode" zu gestalten, fügt er Tüll zu Röcken, tiefe Ausschnitte zu Kleidern hinzu und zieht es vor, mit Pastell- und hellen Farben zu arbeiten.
Und das in jeder Größenordnung. Siriano verzichtet wie die Begründer von 11 Ehre auf den Ausdruck "Plusgröße". Er hat seine Sammlungen in den Größen 34 bis 56 produziert. Die Tatsache, dass der Luxus-Onlineshop Moda Operandi, der auch seine Motive bietet und dessen Angebot kürzlich bei 42 zu Ende ging, nun auch Motive ab 50er Größenordnung ohne Einordnung in eine Kategorie "Plus Size" vertreibt, inspiriert ihn.
Im neuen Flagship Store in New York, der bald eröffnen wird, werden alle Grössen neben einander auf den Garderobenständern stehen. Bei den meisten Handelsketten und Luxusmarken wird jedoch nach wie vor alles, was über 42er Größenordnung liegt, in eine spezielle Kategorie eingeordnet. Prabal Gong hat als einer der ersten US-Designer überhaupt sehr filigrane und aufwendige Modelle zusammen auf den Catwalk geschickt.
So waren im Monat Feber während der New York Fashion Week 26 Modelle in Übergröße zu bewundern, im Monat Sept. waren es bereits 90: Pioniere wie Prabal Gong sind nicht nur daran interessiert, Frauen mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten eine Plattform zur Verfügung zu stellen. Bereits frühzeitig bucht er Modelle aller Haarfarben und auch Transgender-Modelle für seine Auftritte.
Getrieben vom Widerstreit gegen die von Donald Truump betriebene Taktik benutzen viele Gestalter den Catwalk als Grundlage für gesellschaftspolitische Aktivitäten, die sich in Slogan-T-Shirts oder einem facettenreichen Besetzungskonzept niederschlagen. Die Künstlerin knüpft an die im Netz aufgekommene Bewegung "Body Positive" an und bringt Gestalter und Illustrierte zum Umdenken: "Die Macht der Verbraucher liegt von heute.
Zusammen können wir die Standards ändern", ist er sich sicher. Prabal Gurtung glaubt, dass mehr von ihnen der Gruppe beitreten sollten. "Das Modell Tess Holliday ist einverstanden. Wenn die Moderatorin ihr eine Auszeichnung geben wollte, brauchte Holliday ein paar Augenblicke, um auf den Catwalk zu gelangen. Sie entschuldigte sich ebenso unprätentiös wie ungewöhnlich für ein Model: "Sorry, ich aß immer noch hinter der Bühne.