Foodra

Lebensmittel

Der rosa Verführungsstil Die Zustelldienste wie Foodora sind für den Verbraucher praktisch, aber auch für die Gastronomie fallen fette Gebühren an. ¿Wie läuft das Business-Modell mit Food on Wheels ab? Das kleine Feinkostrestaurant in Berlin, wenige Tisch chen, moderne Gestaltung, Lebensmittel im Mittelpreissegment, wird von Marcel Ribak geführt. Kurz nach der Öffnung vor einigen Wochen fragte ihn der Foodora-Lieferdienst, ob er seine Lebensmittel per Fahrrad-Kurier auf direktem Weg zum Verbraucher liefern möchte.

Du arbeitest für das in Berlin ansässige Start-up Foodora, das sich als Dienstleistungsunternehmen für die Gastronomie sieht. Über die Website können die Kundinnen und Servicekunden in Gaststätten ordern, die noch keinen Lieferdienst haben. Die Foodora kümmert sich um die Abwicklung der Zahlung und liefert das Lebensmittel innerhalb von 30 min. aus. Allein in Deutschland arbeitet sie mit mehr als 2000 Gaststätten zusammen und im Ausland mit rund 7.500 Gaststätten in zehn Staaten.

Auch der in Deutschland zumindest zu gleichen Teilen vertretene englische Wettbewerber Deliveryoo verfolgte ein nahezu gleiches Gesamtkonzept. "Die Foodora hat mir 30 Prozentpunkte Kommission berechnet", sagt Ribak. "Für jede Mahlzeit, die über die Unternehmensplattform bestellt, dort von einem Chauffeur abholt und an einen Verbraucher geliefert wird, wird diese Rate von der Online-Zahlung des Gastronomen einbehalten.

"sagt Ribak, der seinen richtigen Vornamen und den seines Lokals nicht veröffentlichen will. "Außerdem gab es immer wieder Probleme: "Wenn eine Order für 90 EUR für eine knappe Zeit in einem Lokal steht, weil kein Chauffeur kommt, werden meine Gäste mich eher als Gastwirt denn als Lebensmittelhändler betrachten.

"Der Kunde müsste dann nicht bezahlen und erhält einen Beleg, aber die umgekehrte Transaktion mit seinem Lokal würde nicht problemlos funktionieren. Sogar der Interessenverband der Gastronomie ist nicht besonders gut darin, über solche Zustelldienste zu reden. An der Spitze des Podiums steht Geschäftsführerin Ingrid Hartges, eine stilvolle Frau mit einem blauen Anzug und einem Schal.

Im Anschluss an den amtlichen Teil sagt sie klar: "Wir müssen uns genauer ansehen, wo die bestehende Wertschöpfung völlig unhöflich attackiert wird und wo Geschäfte auf Kosten unserer Industrie gemacht werden", sagt Hartges. Seit einigen Jahren besteht eine hohe Nachfrage nach Buchungssystemen wie Booking oder HRS, sagt Ingrid Hartges. "â??Wir haben uns vor kurzem zusammen mit dem Hotel-Verband beschwert und es ist uns gelungen, den Beherberger dazu zu bringen, das Hotelzimmer auf seiner eigenen Webseite oder zum Beispiel um 22.00 Uhr am Abend an der Reception zu einem niedrigeren Preis zu vermarkten, als es auf den Hotelportalen angegeben istâ??, sagt Hartges.

Nun galt es auch bei den Lebensmittelzustellern darauf zu achten, dass es keine Marktkonzentration gibt und Monopolstrukturen geschaffen werden, in denen dann die Bedingungen für die Gastronomie dementsprechend hoch gesetzt werden.