Tierbedarf im Internet

Heimtierbedarf im Internet

Weshalb der Online-Handel mit Heimtierbedarf nicht an Geschwindigkeit gewinnt Onlinehandel mit Haustierbedarf nimmt nicht wirklich zu. Der eine Schub könnte nun über Amazon kommen, der andere über die Anbieter neuer Lebensmittel wie beim Essen: Unter den geschätzten neun Mrd. EUR, die Eigentümer jährlich für Tiernahrung und Futtermittel in Deutschland aufwenden, werden nur rund 500 Mio. EUR im Internet generiert - also fast sechs Prozentpunkte.

"Die Menschen sind von ihren Einkaufsgewohnheiten abhängig und benötigen oft mehr als einen Impuls, um sie zu verändern", sagt Andreas Grandinger, CEO von der Firma Reedereis. "In Deutschland sind die Handelsnetze so dicht gestrickt, dass der Kauf im Internet für Mensch und Tier wenig hilfreich ist - auch wenn die Verbraucher Futtermittel in Säcken oder Dutzenden von Konservendosen auf einmal einkaufen.

Mit eigenen Aktionen will Amazon die Macht der Supermarkt- und Drogeriemarktketten durchbrechen. So erhofft sich zum Beispiel die Firma Global Player, dass "Amazon Fresh" mehr Menschen die Möglichkeiten des Online-Shoppings nutzen wird. "Diese haben wir ausschließlich über unsere Online-Shops vertrieben, wurden aber bald von den Händlern angefragt, weil die Kundschaft sie dort immer häufiger suchte.

"Alpha Pet ist typisch für den hochgradig zersplitterten Bereich, in dem rein eCommerce-Start-ups wenig Möglichkeiten hatten: Die Alpha Pet wurde 2016 durch den Zusammenschluß der Online-Shops Pets Premium und E-Pets-World, dem Anbieter von Katzen- und Hundeneland, und der Firma Leinentausch ins Leben gerufen. Beide Firmen wurden etwa 2009 - zehn Jahre nach der Gründung von  Zooplus - gegrÃ?ndet.

Damals hatte der Online-Pionier bereits einen Umsatz von mehr als 100 Mio. EUR pro Jahr und wies damit auf Möglichkeiten hin, die andere Firmengründer und Anleger wie Rocket Internet oder Pro7 Sat1 anzogen. Allerdings überfordert eine Neuinvestition von bis zu 30 EUR pro Kunde bei Aufträgen von durchschnittlich 50 bis 60 EUR das Etat selbst gut ausgestatteter Firmen.

Unter den gut zehn Geschäften für Heimtierbedarf haben sich nur wenige im Wettbewerb mit dem Onlinemarktführer Zooplus (Jahresumsatz 2016: 908 Mio. Euro), Amazon und dem Stationärgeschäft durchgesetzt. "Der Onlinemarkt war so in Aufbruchstimmung, dass Marktleader Fressnapf einen falschen Start im Internet machte und 2011 wieder starten konnte. Dennoch erwirtschaftet die Franchisekette heute nur 59 Mio. oder drei Prozentpunkte ihrer 1,8 Mrd. Umsatzerlös.

Aber eines ist sicher: Die gezielte Marktführung im Internet wird nicht nur durch die Integration von On- und Offlinebetrieb erreicht. Etablierte Geschäfte erntet jetzt: "Der Lebensmittel- und Zubehörmarkt im Internet nimmt sehr kräftig zu, immer mehr Tierbesitzer werden jedes Jahr neu zugeteilt und einkaufen", bemerkt Zooplus-Geschäftsführer Grandi.

Das Unternehmen wird seinen Umsatz in Tranchen um 20 % steigern und plant, 2017 die Milliardengrenze zu überschreiten. "Unserer Meinung nach müssen sich Online-Händler jedoch weiter von Amazon oder anderen Anbietern von Amazon oder gar nicht unterscheiden", erklärt Hierling. Außerdem sind sie auf der Suche nach weiteren Tierspezialisten, die ihr eigenes Tierfutter herstellen ließen. Nicht alle Hundebesitzer mochten das, aber mit der Macht der multinationalen Lebensmittelkonzerne im Hintergrund wird Terra Canis weltweit weiter anwachsen.

Andersherum, Pet's Deli: Dieses millionenfach geförderte Start-up, das auch auf Bio-Futter angewiesen war, hat die DM- und den Edeka-Markt als Geschäftspartner gewonnen - und ist in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht, weil die Abläufe nicht stimmen, die Erweiterung schlecht strukturiert war und die Anleger den Firmengründer nicht ausreichend untersucht hatten.