Miet- und Kaufangebote sowie Open-Source-Webshops. In einem beruflichen Kontext, in dem E-Commerce als seriöser, unabhängiger Vertriebskanal angesehen wird, sind Einkaufslösungen mit direkter Herstellerunterstützung die richtige Wahl", resümiert Oliver Krafts, Managing Director der Sologics GmbH, die verschiedenen Varianten. Die Miet-Variante - auch bekannt als SaaS ( "Software as a Service") - empfiehlt sich besonders für kleine Einzelhändler und Online-Einsteiger, da der Start mit einem vorgefertigten Shopsystem weniger risikoreich ist.
Sie wird als komplette Anlage auf dem Webserver eines Webhosts bereitgestellt - in der Regel als All-in-One-Service. So ist neben der reinen Mietsoftware in der Regel auch eine Shop-Domain im Mietpreis inbegriffen. "Das hat den großen Vorteil, dass sich der Anwender nicht um Technologie, Aktualisierungen, Sicherheitspatches und Serverbetrieb sorgen muss", unterstreicht Oliver Kraf.
Robert Queck, Leiter des Competence Center E-Commerce bei Arithnea, ergänzt, dass die AktualitÃ?t der Shopsoftware nicht vernachlÃ?ssigt werden sollte. "So leicht der Start auf diese Art auch sein mag, die Möglichkeiten der Anpassung sind oft beschränkt. Diese sind nur sehr beschränkt auf Individualisierung und können, wenn spezielle Wünsche bestehen, nicht umgesetzt werden, so Oliver Feldmann, Leiter der Webshop Factory.
Der Betrag der meist monatlich anfallenden Mieten variiert von Provider zu Provider. "Anspruchsvolle SaaS Shops verfügen bereits über umfassende Services zur Absatzförderung, Suchmaschinenoptimierung für unterschiedliche Vertriebskanäle und Länder-Shops sowie über die für den Online-Handel notwendigen Anbindungen an Drittsysteme wie Warenwirtschaft/ERP", ergänzt Johannes W. Klinger, Vorstand der Website der Websale AG.
Im Gegensatz zur oben erwähnten Vermietung ist der Erwerb von Softwarelizenzen zunächst mit einem höheren Kaufpreis behaftet, dieser sollte aber auf Dauer niedriger sein als bei einem Mietobjekt. Robert Queck mahnt aber vor einer voreiligen Entscheidung: "Dass der Einkauf von Software auf Dauer billiger ist, kann man nicht auf der ganzen Linie beweisen. "Die Einrichtung und der Unterhalt des Ladens liegt in den Händen des Einzelhändlers.
Sie sind auf den ersten Blick der günstigste Einstieg in den E-Commerce, da sie mindestens zunächst kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. "Mit Agentur-Tagespreisen um 700 Euros kommt ein stolzer Betrag zusammen, denn ein Laden benötigt oft mehrere Arbeitstage Einstellungen, bis er ans Netz gehen kann, mahnt Oliver Feldmann. Auch wenn der Quelltext der Programme in der Regel kostenfrei zur Verfügung steht, sollte man sich bewusst sein, dass "die Produzenten eine Art Gegenfinanzierung anbieten müssen".
Das Geschäftsmodell reicht vom Abschluß von Enterprise-Support-Verträgen - inklusive Herstellergarantien - bis hin zu Dokumentations- und Beratungsleistungen", so Robert Queck. Die Konsequenzen erklärt er weiter: "Online-Shops bleiben oft mehrere Jahre nach der Beauftragung nahezu konstant, bis die Bedürfnisse der Verbraucher und damit die Bedürfnisse des Markts so weit vom Zustand des Geschäftes weg sind, dass sie einen Technologiewandel vorantreiben.
"Viele Shopbetreiber erreichen früher oder später einen Zeitpunkt, an dem die Standardsoftware nicht mehr ausreicht - sei es durch Sortimentsänderungen, höhere Produktivitäten oder die Verknüpfung mit anderen Systemen wie z. B. Warenwirtschafts-, Fakturierungs- oder Lagersystemen. "Es gilt, die nötige konzeptionelle, technische und finanzielle Beweglichkeit zu bewahren", so Robert Queck.
"Es ist nicht maßgeblich für den Gelingen oder Scheitern eines Online-Shops, ob die Ware letztlich vermietet oder erworben wird", sagt Oliver Feldmann. Das Entscheidende ist eher, sich in einer Zeit fast völliger Transparenz des Marktes - mit wenigen Mausklicks lassen sich Preis und Leistung vergleichen - mit einem besonderen Angebot, z.B. in Gestalt von kundengerechten Versandkosten und Lieferzeiten, abzuheben.