Ihre Namen sind Stylebop, My Theresa, Yoox, Net-a-Porter, Luxuryloft oder Ansarystyle. Stella McCartneys Koffer bei My Theresa ist Veganer. Eine verbale Bombardierung im deutsch-englischen Geschwätz, der Landessprache des Online-Handels: Herrlich schlank, ein Touch nervöser Coolness wird durch Flechtdetails und eine versilberte Tankkettendekoration erzeugt. 935 EUR inkl. MwSt. zzgl. MwSt. zzgl. Porto. Kapuzenpullover, Hosen, Pumps aus Lackleder, macht 2255 EUR in zwei Jahren.
Einkaufen ohne einen dieser Verkäufer, der auf den Hacken bleibt und seinen Käufern das Gefuehl gibt, einem Einbrecher auf der Spur zu sein. Einkaufen, als ob Brieftaschen und Kleiderschränke keine Kapazitätsbeschränkungen hätten. Am Ende wird der wunderschöne Einkaufstraum mit wenigen Mausklicks wieder entfernt. In dem Online-Shop sind alle Waren gleich groß: Die Sonnenbrillen von Malabella und Victoria Beckham, alle so groß wie ein Bildschirm.
Das sensorische Wahrnehmen und das Empfinden von Luxus sind zeitaufwändig: Erleben, Registrieren und Teil einer unbekannten Gemeinschaft werden, Anklicken, Ordnen, Bezahlen, Abwarten, Aufheben, Entpacken, Sichten, Riechen, Empfinden, Halten. Meine Theresa versprechen mehr als "170 Top-Designer", Stylebop mehr als "250 globale Luxusmarken". Der Wettbewerb ist weltweit intensiv - auf der Strasse und im Intranet.
Schätzungsweise 865 Mrd. EUR werden in diesem Jahr in der ganzen Welt für Luxusgüter aller Couleur ausgegeben: Auto, Reise, Essen, Mobiliar, Privatjet und Yacht - das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Bain und der Stiftung Altagamma, dem Dachverband der Luxusgüterhersteller in Italien. Allein auf Sachgüter wie Kleidung und Kosmetika kommen gut 220 Mrd. EZ.
Dafür werden in Deutschland gut zehn Mrd. aufwenden. Mit gut zwölf Mrd. ist der prozentuale Aufwand für virtuelle Luxusstrassen für Privatgüter auf der ganzen Welt noch immer relativ niedrig. Es gibt mehr als 300 Mio. Luxusgüterkunden auf der ganzen Welt, ob auf Reisen oder online. Produzenten wie Burberry führen ihre eigenen Online-Shops.
Dabei nutzen die Online-Anbieter alle Vertriebskanäle der anonymer Online Community: WLAN, Internet, Twitter, Internet, Interessen.