Das Unternehmen wollte den Aufstand mit einer bescheidenen Presseerklärung beenden und nahm den Pullover gar aus dem Warensortiment. Die Gruppe hat sich von ihrer Gruppe getrennt. Dabei hatte der Unternehmensverbund im vergangenen Jahr mit 161.000 Beschäftigten weitere H&M-Märkte eroeffnet. Die Gruppe ist in 69 Staaten tätig.
Bereits seit 1980 vertreibt der Verlag preiswerte saisonale Mode in Deutschland, die oft schon nach wenigen Wochen in gebrauchten Kleidersäcken auftaucht. Zentrales Thema von H&M ist der Online-Handel. Das Kerngeschäft der Marke umfasst mehr als 4000 Filialen in 69 verschiedenen Märkten der Welt. Allerdings können Sie nicht in allen LÃ?ndern online kaufen. "Jeder, der gut im Stationärhandel ist, ist im Internet in der Regel weniger konkurrenzfähig als ein reiner Online-Händler", sagt der Einzelhandelsexperte Martin Schulte von der Managementberatung Oliver Wyman.
Da H&M mit seinen Filialen immer gut verdiente, bevorzugte der Unternehmensverbund eine große Anzahl von Filialen - zum Beispiel in China - statt unverhältnismäßig in den Online-Handel zu investier. H&M versucht, mit Konkurrenten wie Zara (Teil der spanische Inditex-Gruppe) im Stationärhandel zu mithalten. Online-Bestellung und versandkostenfreie Abholung im Shop ist nur in London und nur im Testmodus möglich.
Aufgrund der schwachen Verkaufszahlen will der Verlag nun Gegenmaßnahmen ergreifen. Statt dessen will H&M Filialen schliessen, weniger neue öffnen und den Online-Handel aufwerten. Bis 2020 soll es beispielsweise in allen Staaten mit H&M-Niederlassungen einen Online-Shop gibt. Das Internet-Zeitalter fordert aber nicht nur einen kundenfreundlichen Online-Shop. Aber das Unternehmen hat auf den Scheißsturm wegen Rassismus-Vorwürfen mit einer einheitlichen Pressemitteilung reagiert.
Hauptwettbewerber Zara hat in noch kürzerer Zeit neue Akzente in die Geschäfte gebracht. Die meisten unserer Erzeugnisse werden in Nordafrika und in Europa wie Portugal und Spanien hergestellt. Die Gruppe hat sich nicht weiter entwickelt. H&M setzt schon zu lange auf seine Hauptmarke, auch in Europa, wo das Wirtschaftswachstum gering ist.
Neben der Stammmarke H&M haben die Schwedinnen nun sechs weitere Marken und eine Minderheitenbeteiligung am Ivyrevel-Online-Shop. Neueste Handelsmarke ist die Firma mit sechs Geschäften in Europa und Online-Shops in 18 verschiedenen LÃ?ndern. Die Gruppe strebt mit COS und Crket das obere Preisniveau an. Aber auch die neuen Marken konnten die Lücken im Online-Geschäft der Dachmarke nicht aufholen.
Die Gruppe will 2018 wieder eine neue Handelsmarke ausprobieren. Doch wenn es um den Vertrieb geht, will die Gruppe nur online gehen. H&M ist seit seiner Firmengründung 1947 im Familienbesitz. Inzwischen gab es zwar fremde Bosse, aber 2009 hat Karl-Johan Persson, der Sohn des H&M-Gründers, im Alter von 33 Jahren die Geschäftsführung der Gruppe übernommen.
Aufsichtsratsvorsitzender ist der Firmengründer Stefan Persson. Denn Stefan Persson musste seinen eigenen Bruder Karl-Johan als CEO von H&M entlassen. Es sind nicht nur die Eltern, die in der Firma mitreden. Gemeinsam mit der Verwandtschaft seiner Schwestern Stefan Persson leitet die Gruppe. Ausschlaggebend ist nun, ob es der Unternehmerfamilie gelingt, das Geschäft umzustellen.
Wenigstens glaubte Pater Stefan Persson noch an die Führungsqualität seines Sohns, Karl-Johan. Er verteidigte ihn nach den schwachen Verkaufszahlen im Monat November in einer Tageszeitung: "Wir haben den richtigen Chef."