Abgelaufene Lebensmittel Verschenken

Verfallene Lebensmittel Geschenke

Pionier in Bayern MHD überschritten: Rewe verschenkt abgelaufene Lebensmittel. Doch was soll man zu Weihnachten verschenken? Verbrauchermärkte: Verschenken statt Vergeuden - München In Deutschland gelangen jedes Jahr rund 18 Mio. t Lebensmittel in den Mülleimer. In einigen Supermärkten werden die Waren, die kurz vor dem Auslaufen stehen, zu einem niedrigeren Wert verkauft.

Im Einkaufszentrum Amper können die Verbraucher die tagsüber ausgelaufenen Lebensmittel kostenlos dabei haben. In anderen Supermärkten werden Lebensmittel, die kurz vor dem Auslaufen stehen, an die Tafel gegeben. In einigen Supermärkten wird der Abfall nachts entsorgt.

Dann werden die Fässer mit Schleusen verschlossen, niemand soll sie benutzen, und das beweist tatsächlich ganz gut, dass der Mist vielleicht doch nicht einer ist. Doch Abfälle sind auch die noch abgepackten Noodles, die noch genießbaren Joghurte, die in einem Jahr rund 18 Mio. t Lebensmittel im deutschen Hausmüll landeten.

Bisher, so versprechen die Produzenten, sehe das Produkt genauso aus, wie er es sich vorgestellt habe, zum Beispiel die hauchdünne Creme auf dem Dessert. Aber nach diesem Zeitpunkt sei der Dessert nicht zwangsläufig schlecht. In einigen Supermärkten der Innenstadt werden die Waren, die bald auslaufen werden, verkauft, daher reduzier. Doch in den Amper-Einkaufszentren gehen sie nun noch einen weiteren Schritt: Die Verbraucher können die tagsüber ausgelaufenen Lebensmittel nun kostenlos dabei haben.

Bislang gab es vor allem an drei Standorten in der City kostenloses Essen, auf den so genannten Messeplätzen in Neuenhausen, Häidhausen und auf der Schwerthalerhöhe, dort zum Beispiel im EIN-WELT-Haus. Privatpersonen verschenken Essen, das sie zurückgelassen haben, und andere bringen es mit zurück, das von der Ernährungsinitiative veranstaltet wird. Das Bundesministerium für Ernährung will bis zum Jahr 2030 sicherstellen, dass nur noch etwa die Hälfte der Lebensmittel vergeudet wird, so dass auch die Verbrauchermärkte teilnehmen müssen - und Udo Klotz ist einer von denen, die jetzt in München dabei sein wollen.

Er betrachtet es nicht als Verschwendung von Ressourcen, als überflüssige Umweltbelastung - und als Verschwendung von Geld -, gutes Essen aus formellen Erwägungen wegzuwerfen, denn die Beseitigung ist auch teuer. Außerhalb des Lagerbereichs sind in den Niederlassungen ein Kühlregal und ein Fach eingerichtet, in dem die Ware exakt am Tag des Haltbarkeitsdatums landet. So wird uns bei Rewe gesagt, dass im Durchschnitt jeder Markt "98 bis 99 Prozentpunkte aller Lebensmittel" verkauft.

Der Rest der Waren, die bald auslaufen werden, sollte in die Tabellen aufgenommen werden, einige Tage zuvor sollte der Verkaufspreis um bis zu 30 Prozentpunkte reduziert werden. Sie erhalten die selbe Rückmeldung von Lidl, Sie senken die Kosten "deutlich", andere Waren werden an die Tafel geliefert. Allerdings dürfen die Tische, die Menschen in Not unterstützen, Lebensmittel nur vor dem Verfallsdatum mitnehmen.

Andernfalls geht die Verantwortung für eventuelle Gesundheitsfolgen vom Produzenten auf die Person über, die das Produkt "in Verkehr gebracht hat". So wären die Tische beispielsweise dafür zuständig, wenn jemand mit einem veralteten Quarkkuchen seinen Bauch verwöhnen würde - und so begründen einige Superläden auch das Schließen ihrer Fässer im Dunkeln.

Würden jedoch mehr Lebensmittelgeschäfte Waren verschenken, wäre das nicht zwangsläufig ein Hindernis für die Münchener Tafeln, sagt sie. Einerseits geht es um etwas geringere Stückzahlen, um einen Kühlraum, ein Ablagen. Andererseits bezieht die Tafeln viele Lebensmittel unmittelbar von den Produzenten, zum Beispiel aus Backstuben oder Milchviehbetrieben.

Es würde sich sowieso nicht rentieren, der Kühlraum und die Regale würden den ganzen Tag mit gelisteten Waren gefüllt sein. Mal ist das Lager leerer, mal Molkereiprodukte und Fertigprodukte finden sich neben Dosenfutter oder Pasta. Das ist kaum zu realisieren, und weil man die Dinge nicht mit in die Einkaufszone nehmen darf, kauft man sie zuerst und schaut dann in den Kühlraum, wie Klotz ausführt.

Das Ganze will er ausweiten, und bald werden auch Früchte oder Gemüsesorten, die aufgrund von Druckpunkten nicht gut verkauft werden können, neben den "ablaufenden" Waren auftauchen. Auch später wird entschieden, ob weniger Abfall wirklich in den Behältern landen wird - nach dem Einkaufen im Markt, wenn die Kundschaft die gepressten Früchte oder den beinahe verfallenen Jogurt zu Haus in die Regale stellt.

Laut Statistiken gelangt jeder achte Kauf wieder in den Mülleimer. Durchschnittlich 82 Kilogramm Lebensmittel werden von jedem Münchener weggeworfen.