Die Gattungsbezeichnung "Versandhandelssoftware" kann für unterschiedliche Anlagen gelten, die wir im folgenden Abschnitt aufführen. Sämtliche Lösungsansätze basieren auf der Idee, die tägliche Arbeit im Versandhandel zu erleichtern und zu erleichtern. Der Versandhandel hilft dem Online-Händler somit sowohl bei den operativen Prozessen als auch bei der Ergebnisoptimierung. Im ersten Teil unserer ERP-Serie finden Sie eine detaillierte Beschreibung der Komponenten einer Versandlösung.
Viele ERP-Systeme haben das Online-Handelsthema zu ihrem Banner gemacht. Manche Provider dienen nur dem Online-Handel: die individuelle Speziallösung. Die anderen adressieren mit ihrem ERP-System unterschiedliche Branchen: die so genannten Branchenlösungen. Der Band schließt mit den Versandartikeln: Damit wird ein vorhandenes ERP-System um Funktionen für den Versandhandel ergänzt.
Eines der leistungsfähigen ERP-Systeme von IBM, Microsoft Dynamics NAV, Sage Office Line oder SAP kann als Grundlage für einen solchen Versandartikel verwendet werden. Selten ist der Ausdruck "Versandhandelsartikel" so etwas wie eine zusätzliche Komponente für ein vorhandenes Warensystem. Vielmehr kann man sich diese Systeme als ein hoch integriertes Gesamtsystem vorzustellen.
Ein Beispiel dafür ist das ERPSystem 4Sellers: Die ERP-Salbei Office Line bildet den Mittelpunkt des Versandhandelsartikels; um diesen herum haben die Unternehmensentwickler eine eigene Applikation entwickelt. Aus Sicht des Anwenders gibt es auf den ersten Blick keinen großen Unterschied: Der Anwender bekommt ein auf den Versandhandel zugeschnittenes Instrument.
Egal, ob der Software-Hersteller sich auf den Versandhandel oder andere Industrien konzentriert hat. Wer etwas genauer hinschaut, wird auf ein wichtiges Merkmal aufmerksam: Industrielösungen und Versandanhänge beruhen auf einem nicht nur für den Versandhandel konzipierten Baukasten. Dies kann auch die Abbildung eines komplexeren Geschäftsmodells erleichtern als mit einer speziellen Stand-alone-Lösung.
Die zugrundeliegenden ERP-Systeme eignen sich für die Abstimmung mehrerer Unternehmensbereiche wie Filialisten, Versandhandel und Fertigung. Beispielhaft für ein solches Geschäftsmodell: Ein Hersteller fängt mit dem Versandhandel an, weil der Direktverkauf aufgebaut werden soll und öffnet ein Jahr später eine Ladenkette. Inzwischen hat das Untenehmen entweder drei unterschiedliche ERP-Systeme zusammengefasst oder es nutzt eine Industrielösung, die den einzelnen Bereichen des Unternehmens die entsprechenden Funktionen zur VerfÃ?gung stellen.
Um dies zu verstehen, muss hinzugefügt werden, dass die modernen ERP-Systeme einen modularen Aufbau haben. Es müssen nicht drei Industrielösungen desselben Softwareherstellers installiert werden, sondern es wird ein und dasselbe Betriebssystem eingesetzt; in der Regel werden nur Zusatzmodule oder -funktionen aktiviert. Der Versandhandel Artikel basiert in der Regel auf einem weit verbreiteten Warenwirtschaftssystem einer großen Handelsmarke wie SAP, Microsoft Dynamics NAV oder SAP und orientiert sich in seinen besonderen Merkmalen an diesen großen Systemlösungen.
Dies führt zunächst dazu, dass zwei weitere Nutzungsrechte zu erwerben sind: die des Basis-ERP und die der Versandlösung. Andererseits können einzelne Veränderungen an einem System Einfluss auf das andere haben. Bewährte und weit verbreitete Warenwirtschaftssysteme können auf ein umfassendes und lebendes System zurückgreifen: eine Vielzahl von Ergänzungen, Zusatzprogrammen, Anbindung an Fremdsysteme über eine Vielzahl von Interfaces.
Allerdings bergen die Ökosysteme um ein großes Warenwirtschaftssystem nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Risiken: Geschäftsszenario "Händler wird Online-Händler" Ein Händler, der sein Geschäft um den Online-Handel ergänzt, wird sicher seine Geschäftsabläufe umstellen müssen. Dennoch kann es Sinn machen, das frühere Warenwirtschaftssystem weiter zu nutzen. Dann sollte zunächst überprüft werden, ob das bisher eingesetzte Verfahren für den Online-Handel "fit" gemacht werden kann.
Ob durch einen Versandhandelsartikel oder durch den Wechsel zu einer Industrielösung des eigenen Warenwirtschaftssystems. Dann werden die für den Versandhandel notwendigen Teile des Programms einfach aktiviert. Ein Versandhandelssystem, insbesondere wenn es sich um eine hoch integrierte Gesamtlösung handele, erfordere in der Regel eine neue Installation des Gesamtsystems. Kleiner Pluspunkt für den Transferanwender: Ist bereits eine Basislizenz für das ERP verfügbar, reduziert sich in der Regel der Anschaffungspreis des Versandhandels.
Weiteres Plus der Beibehaltung des alten ERP-Systems: Bestehende Verbindungen können bei der Umstellung genutzt werden, seien es Hardwarelösungen wie Logistikleitsysteme im Warenlager oder Paketwege im Warenausgang oder Software-Schnittstellen, z.B. zu Zahlungsdienstleistern oder Logistik-Partnern. Die Implementierung des Systems muss im Zuge eines Projekts erfolgen, und zwar ungeachtet der ausgewählten Branche, des Versandhandels oder der speziellen Einzellösungen.
Im Regelfall begleiten Teams des ERP-Anbieters die Markteinführung der neuen oder geänderten Lösungen vorort. Neben der Adaption an die jeweiligen Unternehmensbedürfnisse und der Einbindung der notwendigen Fremdsysteme können auch Aufgaben, die in eine Managementberatung einzuordnen sind, wie z.B. die Geschäftsprozessoptimierung, Bestandteil eines solchen Projektes sein. Warenwirtschaftssysteme sind sehr prozeßorientiert, so daß das Erweitern oder Ändern von Funktionen zum täglichen Geschäft eines ERP-Anbieters zählt.
Im Idealfall handelt es sich am Ende des Implementierungsprozesses um eine massgeschneiderte Gesamtlösung, die genau den Bedürfnissen des Online-Händlers entspricht . Selbst alteingesessene Anlagen sind jetzt in einer Online-Version verfügbar: entweder als Software-as-a-Service und als Cloud. Der Funktionsumfang der Offline- und Online-Varianten ist oft baugleich. Ist bereits ein Warenwirtschaftssystem im Einsatz, kann der nächst folgerichtige Arbeitsschritt darin bestehen, das bestehende Warenwirtschaftssystem um Funktionen für den Versandhandel zu ergänzen.
Wahlweise durch den Einsatz einer Industrielösung des vorherigen Providers oder durch einen Versandartikel eines Fremdanbieters. Egal ob es sich um eine Industrielösung, einen Versandartikel oder eine spezielle Individuallösung handelt - die Wahl des passenden Systemes ist für den Online-Händler von zwei Seiten abhängig: Was ist das aktuelle Businessmodell - mehr Internet-Puristen, Händler mit Online-Shops oder Online-Händler mit Selbstbauambitionen?
Auch wenn die Verbindung zu einem ERP-System nicht mit den Wörtern "until death do you part" versiegelt ist - eine frühe Trennung sollte für den Online-Händler immer noch kostspielig sein. Der ausgebildete Mediendesigner war bisher als Projektmanager für E-Commerce bei verschiedenen mittelständischen Einzelhandelsunternehmen beschäftigt.