Bioladen Deutschland

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Hier finden Sie das Linkverzeichnis mit der Seite Bioläden, Bauernläden und Bio-Supermarktketten sowie verpackungsfreie Bio-Supermärkte und Geschäfte in Deutschland. zu den am häufigsten gestellten Fragen zur medizinischen Verwendung von Cannabis in Deutschland. Das große Rätsel des Bio-Fachhandels: Sind Super- und Drogeriemärkte die erfolgreichsten Bio-Läden?

Alljährlich kommen in Nürnberg jedes Jahr im Rahmen der weltgrößten Bio-Messe Produzenten, Handel spartner und Promotoren von Bio-Lebensmitteln zusammen, um über die Zukunftsperspektiven ihrer Industrie zu sprechen. Dieses Mal haben sie einen unverwechselbaren Tipp erhalten, wer auch in den nächsten Jahren ein Mitspracherecht haben möchte: den deutschen Rabatt. Lidl hat während des Bio-Gipfels in Nürnberg eine ganze Reihe weiterer Eigenmarken-Produkte in Bio-Qualität ins Verkaufsregal gestellt und die Verbraucher in der Wochenbroschüre darüber informiert, dass "mehr als 120 Bio-Produkte ständig verfügbar sind" - natürlich besonders günstig: "Bewusste Ernährung muss nicht unbedingt kosten....".

Die Discounterin bewirbt auf Postern "Bio-Vielfalt zum Aldi-Preis" und begrüßten die Kundinnen und -kundinnen bei "Welcome to Germany's leading organic retailer" (denn laut GfK erzielt die Verkaufsregion Norden den größten Absatz mit Bioprodukten). Im traditionellen Bio-Handel werden diese Maßnahmen von den Betroffenen als hilflos empfunden. Doch anstatt auf den Bio-Markt um die Ecke zu gehen, halten sich viele dort auf, wo sie hingehen: im Super-, Drogeriemarkt, im Discountmarkt.

Ein " Zwickmühle " erkennt sie, erläuterte Elke Röder, Geschäftsführerin des BNN letzte Handelswoche, verwies aber nicht auf den Bioladen. In Supermärkten und Discountern ist Bioprodukte "trotz allem nur ein kleiner Teil des Sortiments". Dies wird vielen Anwendern auf lange Sicht nicht ausreichen. Die soeben veröffentlichten Ergebnisse sind auf den ersten Blick exzellent: Im vergangenen Jahr erzielte die deutsche Bio-Branche erstmalig einen Umsatz von mehr als 10 Mill. in Deutschland.

Doch im traditionellen Handwerk nimmt der biologische Anbau zu. Dort betrug das Wachstum 2017 8,8 Prozentpunkte. 59,1 Prozentpunkte des gesamten Bio-Umsatzes werden mittlerweile in Supermärkten, Drogerien und Discountern über die Registrierkasse abgewickelt (PDF, S. 16). Bereits drei Jahre vorher waren es nach den Kalkulationen des Arbeitkreises Biomechanika 53 Prozentpunkte (PDF, S. 9; auf Basis von Daten von GfK, Nielsen, bioVista und der Kommuniaktionsberatung Klaus Braun).

Lediglich im vergangenen Jahr verzeichnete der organische Fachhandel ein Plus von 2,2 vH. Der Anteil am Markt beträgt 29,0 Proz. Zusammengefasst: Die Bundesbürger erwerben mehr Bio-Lebensmittel. Verantwortlich für diese Veränderung ist der Bio-Handel selbst. Im Gegensatz zu dem, was der Biofachhandel behauptet, redet er nicht mehr mit einer einzigen Person. Manche Facheinzelhändler verlangen von den Herstellern, dass sie ihre Produkte ausschliesslich über sie vertreiben und auf den Verkauf z. B. in traditionellen Super- und Drogeriemärkten aufgeben.

Dadurch werden frühere Alliierte auseinander genommen und die Verbraucher in Verlegenheit gebracht. Es wird immer schwieriger, den Verbrauchern zu erläutern, warum Bioprodukte im Facheinzelhandel besser sein sollten als Bioprodukte im Super- oder Drogeriemarkt - zumal die Konzepte aus dem Facheinzelhandel schlicht kopiert werden. In den letzten Jahren hat sich die Fokussierung auf wenige überregionale Einzelhandelsketten im klassischen Lebensmittelhandel wieder signifikant erhöht.

Kleine Einzelhändler erkennen immer weniger Möglichkeiten, sich gegen die Marktstellung der Big Player zu behaupten. Diese Entwicklung spiegelt sich offenbar im Bio-Fachhandel wider. Die beiden großen deutschsprachigen Bio-Supermarktketten - denn's Bio-Markt und Alnatura - hatten 2012 zusammen 160 Standorte (89 denn's Standorte, 71 Alnatura Standorte). Nach eigenen Berechnungen ist denn's allein "über 280 Niederlassungen in Deutschland und Österreich", Alnatura benennt 126 Niederlassungen (insgesamt 406).

Auch kleinere Bio-Händler, die es dann als Kooperationspartner in ihr Tagesgeschäft einbringen (weil grüner in Ahrensburg bei Hamburg; s. auch PDF-Handbuch zur Neueröffnung), nach dem Franchiseprinzip agieren (Bio-Markt Fischer-Mühle in Backnang) oder ihren Shop ganz an denn's (ex-ProNatur in Wiesbaden) übergeben werden, sind dabei. Die beiden Bio-Marktketten Bio Company (55 Märkte) und die SuperBioMärkte (nach der angekündigten Akquisition von zwei Ex-Temma-Märkten in Düsseldorf: 28 Märkte) wollen in Berlin, NRW und Niedersachsen mit regionaler Kompetenz mithalten.

Die Schweizer Investmentgesellschaft Bio Development hat in den letzten zwei Jahren an beiden Filialen signifikante Beteiligungen erworben: 47% an der Bio Company und (nur) 38% an der SuperBioMark. Möchte der Biosektor den traditionellen Lebensmittel-Einzelhandel als befreundet oder feindlich betrachten? Alnatura war bereits in den Gestellen von Toegut, Globe und Hits präsent; in der Schweiz arbeiten sie direkt mit dem Marktleader Mega.

Der Firmengründer und geschäftsführende Gesellschafter Georg Kaisers geht bei der Firma Berlin einen anderen Weg: den einer möglichst großen Demarkation. Von Bioproduzenten, die im Verkaufsregal von Biobetrieben stehen wollen, verlangt Kaisers (wie viele Befürworter der originalen Biobewegung) eine uneingeschränkte "Loyalität gegenüber dem Fachhandel". Diese sollen sich sozusagen zum Alleinvertrieb ihrer Markenartikel im Biofachhandel einbringen. Die Davert Porträts sollen auch aus den Zweigen der[Bio Company] austreten.

"Aus Sicht von Bio-Company kann es durchaus sinnvoll sein, vorzugsweise solche Artikel zu vertreiben, die den Verbrauchern in normalen Supermärkten nicht zur Verfügung gestellt werden. Auf jeden Fall scheint es so, dass Einzelhändler wie Bio Company den Kundeninteressen keinen Vorrang geben, wenn sie Brands abbrechen, die sich nicht an ihre Spielregeln halten. Auch wenn sie sich nicht an die Vorschriften des Unternehmens richten. Ihre Geschäftsleiterin Sina Nagl hat ihr Engagement für die Ausschließlichkeit im Bio-Marktregal im vergangenen Jahr mit einer klaren Forderung nach "mehr gegenseitigem Engagement" (PDF) ergänzt: "[Wir erachten nicht nur die Loyalität zum Fachhandel als bedeutsam, sondern auch die bedauerlicherweise oft mangelnde Loyalität zum Fachhandel, was es für uns sehr schwierig macht, Pioniermarken, z.B. durch Schmarotzer oder preiskampfstarke Markenzeichen unserer GroÃ?hÃ?ndler, die uns im BiogeschÃ?ft Ã?bkopieren und dann neben uns im Verkaufsregal mitstehen.

"Wieder einmal sehr langsam: Ein Teil des Facheinzelhandels findet es unannehmbar, dass Bio-Hersteller ihre angestammten Brands (teilweise) auch im traditionellen Lebensmittelhandel offerieren, weil dies dem Unique Selling Proposition der Biomärkte abträglich ist. Sie können mit 30-prozentigem Fruchtgehalt oder 70-prozentig produziert werden, wie wir es tun. Zugleich unterstreicht sie, wie bedeutsam "Produkte aus Deutschland, aus kleinen Betrieben, die unter günstigen Bedingungen produzieren" sind.

Dies erscheint nicht nur deshalb unzeitgemäß, weil Alnatura von dm in den letzten zweieinhalb Jahren auf eindrucksvolle Art und Weiße gezeigt wurde, wie anfällig für das Kopieren des Eigenmarkensortiments war (für das neben den Rezepten auch die Preiskalkulation nicht ganz unbedeutend ist). Aber auch, weil Alnatura es weiterhin unterlässt, den Verbrauchern auf der Rückseite der Verpackung zu sagen, von welchem Produzenten sie stammen.

Geblieben sind noch die Waren, die in Verbänden produziert werden: Einer der unbestrittenen Vorteile des Facheinzelhandels ist es, Bioprodukte mit Zertifizierung nach den Merkmalen von Anbaubetrieben wie Bioland, Niedersachsen und Niedersachsen anbieten zu können - eine Form von "besserem" Biobetrieb mit deutlich gestiegenen Produktionsanforderungen, als es die EU mit ihren Mindeststandards vorschreibt. Allerdings hat der Verein im vergangenen Jahr eine neue Verkaufsstrategie vorgestellt, die die Voraussetzungen definiert, unter denen der Handel das Produkt anbieten darf - mit konkreten Ausnahmen für die Drogerie.

Möglicherweise muss sich der Bio-Fachhandel grundsätzlich reorganisieren - und sich überlegen, welche gemeinsame Zielsetzung er tatsächlich noch anstrebt. Und das kann gelingen: mit Vertrauen, Eigenverantwortung (wie einige Handelspartner bereits behaupten) und gutem Gedankengut. Aber vor allem muss der Bio-Fachhandel in der Lage sein, seinen Abnehmern eine simple Fragestellung zu beantworten:

Warum werden Erzeugnisse aus dem Bioladen nicht umweltfreundlicher aufbereitet? Die Alnatura und die Frage: Wie günstig kann Bioprodukte sein?